Zeichen und Zeichendeuterei

Patrick
vierblättriges Kleeblatt im Sonnenlicht
©Getty Images/iStockphoto/Kateryna Kovarzh
sunset sunlight

Sehr geehrter Herr Muchlinsky,
Danke für die letzte Antwort!
Ich habe noch eine Frage, und zwar: Was sind, ich würde sagen "gültige" Zeichen und wo beginnt Zeichendeuterei, die mit Geisterbeschwörung, Wahrsagerei und Zauberei genannt wird (5.Mo 18,11; 2.Chr 33,6)?
Liebe Grüße, Patrick

Lieber Patrick,

das Problem, oder sollte ich lieber sagen, das Schöne an Zeichen ist, dass man sie grundsätzlich und immer deuten muss. Zeichen weisen auf etwas anderes als sich selbst hin. Was das ist, muss jede Betrachtung selbst bestimmen und kann nur selten genau bestimmt weden.

Nehmen Sie zum Beispiel das Fragezeichen auf dieser Seite ganz oben. Ich habe es dort hingesetzt, um anzudeuten, dass man hier Fragen stellenkann, die man dann beantwortet bekommt. Man könnte es aber auch an anderer Stelle einsetzen, wo es bedeutet, dass jemand ratlos ist. Oder ob jemand die Farbe blau auswählen möchte.

Eigentlich könnte man meinen, dass ein Fragezeichen ein eindeutiges Zeichen ist, aber es kommt auf seine Gestaltung an und auf den Zusammenhang, in dem es auftaucht. Wenn das schon bei etwas so vermeintlich Einfachem wie einem Fragezeichen so schwierig ist, wie sollte es dann „eindeutige“ oder „gültige“ Zeichen von Gott geben?

Darum ist immer Vorsicht geboten. Einerseits kann alles zum Zeichen werden: Ein Sonnenaufgang kann ebenso auf Gott hinweisen wie ein Stück Brot oder ein Obdachloser am Straßenrand. Wer Gott sucht, wird ihn finden, das verspricht schon die Bibel. Andererseits: Wer versucht, aus den Zeichen Orakel zu machen, sollte sich an die von Ihnen zitierten Gebote erinnern.

Herzliche Grüße!

Frank Muchlinsky

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