EKD-Sportbeauftragter hofft auf neue Demut der Fußballvereine

Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland Volker Jung mit Fußball
© epd-bild7Thomas Rohnke
Der EKD-Sportbeauftragte äußerte die Hoffnung, dass die Fußball-EM besonders bei Kindern und Jugendlichen die Lust am Sport fördern werde.
EKD-Sportbeauftragter hofft auf neue Demut der Fußballvereine
Der Sportbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Volker Jung, hofft auf eine „neue Demut“ der Fußballvereine. Es wäre wünschenswert, wenn der Rückgang von Ablösesummen für Spieler und deren Gehälter infolge der Corona-Pandemie nachhaltig wirken würde, sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident laut der Internetseite seiner Kirche „www.ekhn.de“.

Dies sei bedeutsam, um den Fußball als Breitensport nicht zu gefährden und die Existenz hochverschuldeter Traditionsvereine zu bewahren, sagte Jung vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft am Freitag.

Gleichzeitig zeigte sich Jung besorgt, dass nach dem Ende der Corona-Pandemie die alten Mechanismen wieder griffen und manche Fußballvereine mit Investorengeld „unverantwortlich hohe Beträge“ zahlten. Finanzielle Abhängigkeiten und die Konzentration auf wenige finanzstarke Vereine gefährdeten den sportlichen Wettbewerb. Für die Fans sei die Spannung zwischen den kommerziellen Interessen und der Identifikation mit einem Verein schwer zu ertragen.

Der EKD-Sportbeauftragte äußerte die Hoffnung, dass die Fußball-EM besonders bei Kindern und Jugendlichen die Lust am Sport fördern werde. Er begrüßte es, dass im Zuge der Lockdown-Lockerungen eine begrenzte Zahl von Fans wieder in die Stadien zugelassen werde. „Fußball ohne Fans geht auf Dauer nicht“, sagte Jung. Die Menschen suchten die besondere Atmosphäre eines Stadions und die Gemeinschaft. Allerdings befänden sich Fans derzeit noch in dem Dilemma zwischen der Freude, bei einem Spiel dabei zu sein und der Furcht, sich im Stadion mit dem Coronavirus anzustecken.

Papst trifft UEFA-Präsident vor Fußball-EM

Papst Franziskus hat am Vortag des Eröffnungsspiels der Fußball-Europameisterschaft den UEFA-Präsidenten Aleksander Ceferin getroffen. Franziskus, seit seiner Jugend leidenschaftliche Fußballfan, empfing den Verbandschef am Donnerstag Vatikanangaben zufolge gemeinsam mit dem Präsidenten des italienischen Fußballverbands (FIGC), Gabriele Gravina, in Audienz. Über den Inhalt des Gesprächs im Apostolischen Palast unweit des Stadions am Tiber, in dem am Freitag die EM mit einem Spiel zwischen Italien und der Türkei eröffnet wird, gab der Vatikan keine Einzelheiten bekannt.

Franziskus ist seit seiner Kindheit Fan des Club Atlético San Lorenzo de Almagro aus Buenos Aires. Mittlerweile ist der 84-Jährige Ehrenmitglied des Fußballclubs seiner Heimatstadt. Wiederholt betonte das katholische Kirchenoberhaupt, Sport förderte Gemeinschaftssinn und fairen Umgang mit Gegnern.