Evangelisches Siedlungswerk will nachhaltig und bezahlbar bauen

Evangelisches Siedlungswerk will nachhaltig und bezahlbar bauen
Mehr als 1.800 neue Wohneinheiten und Investitionen in Höhe von 540 Millionen Euro will das Evangelische Siedlungswerk (ESW) bis ins Jahr 2029 bayernweit schaffen. Wie das nachhaltig und gleichzeitig bezahlbar geschehen kann, erklärten die beiden Geschäftsführer Hannes B. Erhardt und Robert Flock am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz in Fürth.

Seit April 2019 entstehen auf dem ehemaligen Norma-Gelände im Fürther Stadtteil Hardhöhe auf 18.572 Quadratmetern 190 Mietwohnungen, eine Kita, ein Wohnprojekt sowie Tiefgaragenplätze mit Gesamtkosten von rund 54,5 Millionen Euro. Rund 600 Menschen sollen hier leben, wenn das Projekt "Westwinkel" im Frühjahr 2021 abgeschlossen ist. Für den vierten Bauabschnitt mit 38 Wohnungen in Holzhybridbauweise strebt das ESW ein "Gold"-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltigkeit an. Auch wenn diese Wohnungen rund 15 Prozent mehr kosten werden als die in Standardbauweise, sieht Robert Flock dies gelassen: "Die Bauweise ist ganz im Sinne der bayerischen evangelischen Landeskirche als Haupteigentümerin".

Im Erlanger Stadtteil Büchenbach baut das ESW derzeit 88 Mietwohnungen, von denen 58 öffentlich gefördert sind. Ab Herbst 2020 entsteht im Nürnberger Stadtteil Wöhrd ein Neubau mit 45 Mietwohnungen, im Stadtteil Lichtenreuth 86 weitere einkommensgeförderte Wohnungen, wie auch rund 95 im Nürnberger Westen. Im Münchener Norden will das ESW 159 Wohnungen durch Aufstockung eines bestehenden und Neubau eines Gebäudes schaffen. In Augsburg will das ESW Studentenwohnungen sowie eine evangelische Schule bauen. Nicht zuletzt sollen im Frühsommer 2021 die neuen Büroräume am Nürnberger Hans-Sachs-Platz bezogen werden.

Natürlich habe die Corona-Pandemie auch das Siedlungswerk getroffen, aber bei den Bauprojekten keine größeren Probleme verursacht, sagte Hannes B. Erhardt. Die derzeit 327 Mitarbeiter des größten evangelischen Wohnungsunternehmens in Deutschland hätten von der fortgeschrittenen Digitalisierung im Unternehmen profitiert. Die Mieterbetreuer würden in Not geratene Mieter, darunter viele Gewerbetreibende, mit sozialorientierten Lösungen wie Stundungen helfen, so dass die derzeitigen Mietrückstände in Höhe von rund 450.000 Euro nur vorübergehend seien.