“Liebes 2019, du hast nur noch wenige Tage...

“Liebes 2019, du hast nur noch wenige Tage...
wie wär´s, wenn du endlich deinen Arsch hochbekommst und für ein Happy End sorgst?“ Jedes Jahr das Gleiche. Die ganzen ach so lustigen Sprüche in den Sozialen Medien, Prospekte gefüllt mit Hometrainern, Jahresrückblicke und die ganzen Vorsätze für das neue Jahr. Ich will das nicht mehr.

Ich gehe ins neue Jahr ohne in ein neues Jahr zu gehen: Der Weihnachtsbaum 2019 wird auch noch 2020 an seinem Platz vor dem Fenster stehen. Und meine überschüssigen Pfunde kann ich mir zwar fünfmal zum Jahresvorsatz machen, aber sie werden, wenn ich am ersten Januar aufwache, immer noch da sein.


 


Ich gehe in das neue Jahr ohne hinein zu gehen. Es wird sich nichts verändern, denn ich werde immer noch dieselbe sein. Da bin ich mir für 2020 sicher. Und das ist auch schön. Ich mag mich im Großen und Ganzen auch ganz gerne. Auch das, was ich an mir immer kritisiere und von dem ich gelegentlich sage, dass ich es hasse. Ich werde das nicht ändern. Durch kein angeblich neues Jahr jedenfalls.


Ich werde beim Briefeschreiben anfänglich noch immer 2019 in die Datumszeile schreiben, Menschen, denen ich begegne mit Sprüchen kommen, wie: „Wir haben uns ja seit letztem Jahr gar nicht mehr gesehen!“ Und auch das wird sein, wie immer. Es wird sich nicht viel ändern. Die Menschen werden am 01. Januar in meinem Dorf all die Straßen von den Böllerresten befreien müssen, weil sonst die Nachbarn meckern. Das wird genau so sein wie im Jahr zuvor, auch mit der großangelegten Kampagne „Futter statt Böller.“ Denn das ist auch nur Tradition und die macht alles gleich, nicht neu.


Wenn ich etwas ändern will, dann bräuchte ich etwas anderes als ein neues Jahr.
 

weitere Blogs

Symbol Frau und Sternchen
Geschlechtsneutrale oder geschlechtssensible Sprache erhitzt seit Jahren die Gemüter. Nun hat die Bayrische Landesregierung das Gendern verboten. Die Hessische Landesregierung will das Verbot ebenfalls einführen.
Eine Ordensschwester im Kongo wurde wieder freigelassen – weil der Bandenchef keinen Ärger wollte.
Ein mysteriöser Todesfall, das Mauern der Einheimischen und eine latente Homophobie begegnen einer lesbischen Pastorin bei ihrer Ankunft in einer ostdeutschen Kleinstadt. Aus der Großstadt bringt sie zudem ihre persönlichen Konflikte mit. Beste Zutaten für den Debütroman „In Hinterräumen“ von Katharina Scholz.