Der Tod ist eine teure Angelegenheit. Sarg, Urne, Grabstätte und Blumenschmuck müssen finanziert werden, ja sogar die Formalitäten sind kostspielig. Dabei gibt es große Unterschiede, wie die neue Ausstellung im Kasseler Museum für Sepulkralkultur anschaulich zeigt. Hier können Besucher anhand einer "Einkaufsliste" ihre eigene Wunsch-Bestattung zusammenstellen und zumindest grob die Kosten kalkulieren. Designer-Sarg oder Standard-Modell? Urnen-Reihengrab oder Waldbestattung? Hier hat man die Wahl.
"Was kostet der Tod?", heißt die Ausstellung, die vom 26. September bis 15. März 2026 zu sehen ist. Sie ist Teil der Reihe "dazwischen", was auf den "Zwischenzustand" des Museums verweist, das ab 2027 aufwendig kernsaniert und erweitert werden soll. Die aktuelle Schau dient auch der aktiven Beteiligung der Besucher: An zahlreichen Stationen können sie ihre Vorstellungen vom Museum der Zukunft, aber auch ihre Gedanken zur eigenen Endlichkeit einbringen - und liefern so wertvolle Impulse für die Neukonzeption der Dauerausstellung.
Möglichkeiten, eigene Gedanken zu äußern, gibt es viele. Zum Beispiel in einem Ausstellungsbereich, der sich mit den Vorstellungen von der Gestalt des Todes befasst. "Indem man sich ein Bild vom Tod macht, nimmt man ihm auch den Schrecken", erklärt Tatjana Ahle-Rosental, die die Ausstellung gemeinsam mit Ulrike Neurath kuratiert. Die Objekte, die in mehreren Vitrinen zu sehen sind, spiegeln auch verschiedene kulturelle Sichtweisen wider - vom altägyptischen Totengott Anubis über den Sensenmann bis zum Totengott Ryuk aus der japanischen Anime-Serie "Death Note". Passend dazu können Besucher ihr eigenes Bild vom Tod zeichnen, aufschreiben oder basteln.
Totenhemd und Leichensack
Unterschiedliche Vorstellungen gibt es auch bei der Kleidung für die letzte Reise. Die Ausstellung zeigt klassische, weiße Totenhemden aus dem 19. Jahrhundert, aber auch zeitgemäße Entwürfe, die in Zusammenarbeit mit der Kasseler Elisabeth-Knipping-Schule entstanden sind. Bewegend: Elisabeth Hyerts Fotoserie "The Travelers", die Verstorbene einer Baptistengemeinde in Harlem (New York) in ihrer Lieblingskleidung zeigt.
Bleibt die Frage, wie Tote von einem Ort zum anderen gelangen - sei es vom Sterbeort zum Bestattungsunternehmen oder von dort zum Friedhof. "Wie möchtest du transportiert werden?", werden die Ausstellungsbesucher gefragt und finden in der Schau einige Anregungen. Präsentiert werden Leichensäcke aus reißfestem, flüssigkeitsdichtem Material und Transportsärge, selbst Transportmittel im Matchbox-Format.