Abschied von Adelheid Ruck-Schröder

Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder spricht am 25.05.2025 zu den Gästen im Anschluss an den Gottesdienst.
Jens Schulze/ Sprengel Hildesheim-Göttingen
"Hüten wir uns vor der Zufriedenheit mit dem Status quo", betonte die scheidende Regionalbischöfin Adelheid Ruck-Schröder in ihrer Abschiedspredigt.
Hannoversche Kirche
Abschied von Adelheid Ruck-Schröder
Die Hildesheimer Regionalbischöfin und künftige Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, ist am Sonntag vom hannoverschen Landesbischof Ralf Meister aus ihrem Dienst verabschiedet worden. Am 15. Juni tritt sie in Bielefeld die Nachfolge von Annette Kurschus an.

Über ihrem Tun stehe ein "Grundton der Hoffnung", würdigte Meister die 58-Jährige bei einem Festgottesdienst in der Hildesheimer St.-Michaelis-Kirche. Ruck-Schröder habe ihr Amt mit Fleiß und Bescheidenheit ausgefüllt und die Menschen in ihrem Sprengel Hildesheim-Göttingen mit Scharfsinn und der Gabe, aufmerksam zuzuhören, begleitet und ermutigt.

In ihrer Abschiedspredigt warnte Ruck-Schröder vor einer kirchlichen Haltung, die sich mit dem Erreichten begnüge: "Hüten wir uns vor der Zufriedenheit mit dem Status quo", betonte die scheidende Regionalbischöfin. Christinnen und Christen seien dazu aufgerufen, "den Mangel wahrzunehmen" und gerade dort aktiv zu werden. Beispielhaft nannte Ruck-Schröder Themen wie den Kampf gegen die Klimakatastrophe, die Weiterentwicklung der Ökumene und ein konsequentes Vorgehen gegen sexualisierte Gewalt.

In ihre neue Aufgabe an der Spitze der viertgrößten Landeskirche in Deutschland mit rund 1,9 Millionen Mitgliedern wird Ruck-Schröder am 15. Juni in Bielefeld eingeführt. Sie war Ende März von der westfälischen Landessynode in Dortmund mit 136 von 141 Stimmen zur Nachfolgerin von Annette Kurschus gewählt worden.

Ruck-Schröder wuchs in Baden-Württemberg auf. Nach dem Theologie-Studium in Tübingen und Berlin, wo sie promoviert wurde, sammelte sie erste Erfahrungen als Pfarrerin in Havixbeck bei Münster. Anschließend war sie als Berufsschulpfarrerin im Saarland tätig. Später wechselte sie nach Niedersachsen in eine Göttinger Gemeinde.

Bevor sie 2021 Regionalbischöfin im Sprengel Hildesheim-Göttingen wurde, leitete sie sechs Jahre lang das Predigerseminar im Kloster Loccum bei Nienburg. Ruck-Schröder ist verheiratet mit dem in Göttingen lehrenden Theologieprofessor Bernd Schröder und Mutter von zwei erwachsenen Kindern.