Landeskirchen unterstützen Ukraine-Geflüchtete

Herrnhuter Stern in Ukraine Farben
© epd-bild/Christian Schwier
Viele Gemeinden und Einrichtungen machen Hilfsangebote und sammeln Spenden für Menschen in der Ukraine und Kriegsgeflüchtete in Deutschland. Die Landeskirchen der EKHN und EKKW sowie der Pfalz haben bis jetzt jeweils mehrere hunderttausend Euro bereitgestellt.
Unterkunft, Hilfe und Beratung
Landeskirchen unterstützen Ukraine-Geflüchtete
Jeweils mehrere hunderttausend Euro haben die Kirchen in Hessen und Nassau, Kurhessen und der Pfalz seit Kriegsbeginn zur Hilfe für Menschen aus der Ukraine bereitgestellt. Viele Gemeinden und Einrichtungen haben Hilfsangeboten geschaffen oder vorhandene ausgebaut.

Nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine helfen die evangelischen Landeskirchen in Hessen und der Pfalz Geflüchteten entweder direkt oder indirekt über ihre osteuropäischen Partnerkirchen. Von dem im März vergangenen Jahres beschlossenen Hilfspaket der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Höhe von einer Million Euro seien bereits 606.000 Euro für Projekte bewilligt worden, sagte der Pressesprecher Volker Rahn in Darmstadt.

Rund 400.000 Euro seien an die Regionalen Diakonischen Werke der EKHN zur Unterstützung der Flüchtlinge geflossen, erläuterte Rahn. 150.000 Euro seien an die Partnerkirchen in Polen und Tschechien - etwa für die Hilfe in Einzelfällen, die Beratung und die Trauma-Bewältigungs-Arbeit - gegangen. "Weitere 56.000 Euro wurden an Kirchengemeinden für unterschiedlichste Angebote wie etwa Sprachkurse oder die Arbeit mit Kindern ausgeschüttet."

Seit diesem Jahr stehe den Kindertagesstätten in der EKHN eine weitere Million Euro für Hilfsangebote zur Verfügung, fügte Rahn hinzu. Bisher seien 22 Projekte gefördert worden.

Auch die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hatte kurz nach Beginn des Krieges ihren Regionalen Diakonischen Werken 500.000 Euro für die Unterstützung von Ukraine-Flüchtlingen bereitgestellt. Damit seien entsprechende Beratungsangebote erweitert worden, sagte die Pressesprecherin Anja Berens in Kassel. Inzwischen seien weitere 414.000 Euro für diesen Zweck bewilligt worden.

Unterkünfte bereitgestellt

Die EKKW hatte auch zu Spenden für die Ukraine aufgerufen. Bisher seien 41.000 Euro zusammengekommen, die den osteuropäischen Partnerkirchen zur Unterstützung der Flüchtlinge weitergeleitet worden seien, sagte Berens. Kurz nach Kriegsbeginn hatte die EKKW Kommunen leerstehende Immobilien zur Unterbringung von Flüchtlingen angeboten, darunter die ehemalige Kirchliche Aus- und Fortbildungsstätte in Kassel-Bad Wilhelmshöhe und die ehemaligen Freizeitheime Naumburg-Elbenberg und Niedenstein.

In dem Haus in Bad Wilhelmshöhe seien etwa zur Spitze im Mai vergangenen Jahres 167 ukrainische Flüchtlinge untergebracht gewesen, teilte die Stadt Kassel mit. Das Freizeitheim Elbenberg ist aktuell mit 66 Geflüchteten belegt, wie der Landkreis Kassel berichtete. Auch die 70 Plätze im ehemaligen Freizeitheim Niedenstein seien komplett, belegt, sagte Martina Junghans von der Stadt Niedenstein.

Gemeinden sammeln Spenden

Die Evangelische Kirche der Pfalz unterstützt besonders über ihren Arbeitskreis Ukraine-Pfalz, dem mehrere Kirchengemeinden angehören, die Menschen in dem kriegsgeplagten Land. Die Kirchengemeinden Lachen-Speyerdorf und der Kaiserslauterer Friedenskirche leisteten in Zusammenarbeit mit regionalen Partnern gezielt humanitäre Hilfe, sagte Carsten Hofsäß vom Arbeitskreis.

Seit Kriegsbeginn seien mehrere Hilfstransporte mit Gütern des täglichen Bedarfs in die Ukraine geliefert worden, darunter eine ganze Zahnarztpraxis. Insgesamt habe die Kirchengemeinde Lachen-Speyerdorf mehr als 190.000 Euro an Spendengeldern gesammelt.

Der Arbeitskreis unterstützt nach den Worten von Hofsäß auch die Arbeit des St.-Michaelsklosters in Odessa, das zahlreiche Binnenflüchtlinge versorge. Zudem gebe es Geldspenden für Hilfseinkäufe vor Ort. Trotz des Krieges würden Studierende der Germanistik weiter gefördert. Kirchengemeinden wie in Lachen-Speyerdorf betreuten zudem intensiv ukrainische Kriegsflüchtlinge.