In Corona-Zeit "überlebensnotwendig"

Telefonseelsorge
© epd-bild/Jens Schulze
Die Telefonseelsorge ist eine vorwiegend ehrenamtlich betriebene Hilfseinrichtung zur telefonischen Beratung von Menschen mit Sorgen, Nöten und Krisen, die in vielen Ländern besteht. Sie dient als Krisendienst unmittelbar der Suizidprävention und ist in den meisten Ländern rund um die Uhr erreichbar.
Bischof July über Telefonseelsorge
In Corona-Zeit "überlebensnotwendig"
Die Telefonseelsorge hat sich nach Ansicht des Bischofs der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, in der Corona-Krise nicht nur als lebensnotwendig, sondern für unzählige Menschen als „überlebensnotwendig“ erwiesen.

Dort habe man teilweise in Doppelschichten gearbeitet, um allen Anrufern zuhören zu können, lobte July laut Predigtmanuskript am Donnerstag bei einem Festgottesdienst in Stuttgart. Die Stuttgarter Telefonseelsorge blickte im vergangenen Jahr auf ihr 60-jähriges Bestehen zurück, die Feier musste wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben werden.

In der Seelsorge sei die Kirche bei ihrer Sache, betonte July. In einer Gesellschaft, die lieber spreche als höre, seien die Zuhörenden und Seelsorgenden besonders wichtig. Die Mitarbeitenden der Telefonseelsorge seien nach einem biblischen Bild „Salz der Erde“, sie wirkten durch ihre Zuhören als „wichtigstes Gegengift für die Verzweiflung, die Menschen ins Bodenlose abstürzen lässt“. Der Bischof lobte zudem das Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiter, ohne die die Arbeit der Telefonseelsorge nicht möglich wäre.

Die Stuttgarter Telefonseelsorge-Stellen hatten nach eigenen Angaben 2020 mehr als 36.000 Anrufe, darunter 29.112 tatsächlich geführte Seelsorge- oder Beratungsgespräche. Außerdem gab es 3.730 Beratungen per Chat oder Mail.