Leitende Geistliche trauern um Flutopfer

Foto: epd-Bild/Hans-Albert Limbrock
Die westfälische Präses Annette Kurschus erinnerte in der Predigt an Menschen, deren Angehörige lange Zeit vermisst seien.
Hochwasser
Leitende Geistliche trauern um Flutopfer
In zwei ökumenischen Gottesdiensten haben leitende Geistliche aus Kirchen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz der Opfer der Flutkatastrophe gedacht.

In einem Gottesdienst in Soest äußerte sich die westfälische Präses Annette Kurschus am Sonntag erschüttert über das Leid der Menschen in der Flutkatastrophe. Auch erinnerte sie an Menschen, deren Angehörige lange Zeit vermisst seien. Sie stelle sich vor, wie viele Menschen gerade solche Torturen durchmachten, sagte sie.

Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker erklärte, dass ihn das ungeahnte Ausmaß der Unwetterkatastrophe und die unübersehbaren Folgen für Leib und Leben der betroffenen Menschen erschüttert habe. Der rheinische Präses Thorsten Latzel verwies darauf, dass die Kirche den von der Katastrophe betroffenen Menschen Orte anbiete, "um vor Gott zur Ruhe zu kommen und klagen, weinen zu können".

Auf Gottes Hilfe vertrauen

Kurschus erklärte, dass Gott auch in Notsituationen die Menschen höre. "Der Mensch, der betet, weiß in seiner akuten Not, wohin mit sich und seinem Elend", sagte Kurschus, die auch stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland ist, in ihrer Predigt. Durch das Gebet könne die Seele neuen Raum erhalten und Hoffnung wachsen. Auch Jesus Christus sei ein großer Beter gewesen. "Der, von dem wir in größter Not unsere Hilfe und Rettung erwarten, hat selbst verzweifelt nach Gott gerufen und um Gottes Nähe gerungen", sagte die leitende Theologin der westfälischen Kirche. Deshalb sei auf seine Hilfe Verlass.

Die Soester Pfarrerin Leona Holler erklärte, das Ausmaß der Katastrophe sei nur zu erahnen. "Heute, in dieser Stunde, möchten wir die Not, das Erschrecken, das Leid und die Verzweiflung vor Gott bringen, der ein Gott allen Trostes ist." Der Gottesdienst aus der Kirche Alt St. Thomä, wurde von den Radionsendern WDR5 und NDR Info live übertragen.

Klage-Gottesdienst auf Youtube

In einem zweiten ökumenischen Gottesdienst gedachten der rheinische Präses Thorsten Latzel und der Trierer Bischof Stephan Ackermann der Opfer der Flutkatastrophe. 

Der Gottesdienst in der Trierer Konstantin-Basilika wurde am Samstagabend aufgezeichnet und am Sonntag als YouTube-Premiere mit Live-Chat auf der Internetseite der rheinischen Kirche gestartet. 

"Wir stehen zusammen im Gedenken an die Opfer, im Gebet und in der Hilfe für die Betroffenen“, sagte Latzel. Anwesend beim Gottesdienst seien auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (beide SPD), teile die rheinische Landeskirche am Samstag in Düsseldorf mit.

Hilfe leisten "bis an die Grenzen"

Bereits am Freitag hatte der rheinische Präses an einem ökumenischen Gedenkgottesdienst für die Opfer der Katastrophe in Sinzig im Ahrtal teilgenommen. Dabei dankte der leitende Theologe Kolleginnen und Kollegen, Ehrenamtlichen und Engagierten, "die sich in diesen Tagen so stark einsetzen und bis an ihre Grenzen arbeiten". "Gott segne alle Menschen, die sich so für andere einsetzen und dabei zum Teil selbst ihr eigenes Leben riskieren", sagte Latzel.

Der leitende Theologe würdigte auch die Notfallseelsorge der Kirche. Die rheinische Kirche hat einen digitalen Klageraum freigeschaltet. Dort sei Platz für Sorge, Bitten und Trauer, hieß es. Posts unter dem Hashtag #unwetterklage würden in den Gottesdienst in Trier einfließen. Präses Latzel hat dort ein Flut-Gebet gepostet.

Der Klage-Gottesdienst ist auf dem Youtube-Kanal der rheinischen Landeskirche zu sehen.

Den Gottesdienst finden Sie auch hier im Video:

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