Laut Staatsanwaltschaft führt eine Spur des geflohenen Amokläufers nach München. Das berichtete BR24 am Donnerstag (21.August). Die Polizei fahndet bundesweit sowie mit einem europäischen Haftbefehl nach ihm. Das bestätigt Jonas Heinzlmeier, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Ansbach, gegenüber BR24. Nach dem Verschwinden des Mannes hatte die Erlanger Kriminalpolizei die persönlichen Daten des Mannes ausgewertet.
Der Mann kehrte nach einem Freigang am Samstag, 16. August, nicht in die Klinik zurück. Das berichtete die Bild-Zeitung. Die Klinik bestätigte das Fehlen des Mannes noch am selben Tag. Seine Ausgänge seien Teil der Therapie gewesen und seit Jahresbeginn regelmäßig genehmigt worden - "stets ohne Vorkommnisse und Beanstandungen", sagte die Klinikleitung gegenüber der Zeitung.
Wegen versuchten Mordes in 47 Fällen hatte die Jugendkammer des Landgerichts Ansbach den Schul-Amokläufer von Ansbach Ende April 2010 zu neun Jahren Jugendhaft verurteilt. evangelisch.de berichtete. Zudem ordnete das Gericht die Unterbringung des unter einer schweren Persönlichkeitsstörung leidenden 19-Jährigen in einer Psychiatrie an - und das für eine unbestimmte Zeit.
Der Täter wird heute nicht mehr als gefährlich eingestuft, das sagte ein Sprecher der Polizei auf Nachfrage. Der damalige Abiturient begründete seinen Amoklauf damals damit, dass er nicht alleine sterben wollte. "Vielmehr wollten Sie sich vor Ihrem Tod noch mal richtig in Szene setzen", sagte Rösch in Richtung von Georg R. damals bei der Urteilsverkündung.
Im September 2009 war der damalige Abiturient mit Molotowcocktails, Messern und einem Beil bewaffnet in seine Schule gestürmt. Im dritten Stock des Gebäudes warf er Brandsätze in zwei Klassenzimmer. Dann wartete er vor der Türe und schlug wahllos mit der Axt auf seine flüchtenden Mitschüler ein. Insgesamt 15 Menschen wurden verletzt. Unter ihnen auch eine Schülerin, auf deren Kopf der Amokläufer mindestens achtmal mit seinem Beil einprügelte. Sie schwebte in Lebensgefahr, musste dreimal operiert werden. Polizisten stoppten den Amokläufer mit drei Schüssen auf der Jungentoilette. Dort hatte er kurz zuvor versucht, sich das Leben zu nehmen.