Bremische Evangelische Kirche will Klimaschutz verstärken

Bremische Evangelische Kirche will Klimaschutz verstärken
Die Bremische Evangelische Kirche will in den kommenden Jahren ihre Anstrengungen für den Klimaschutz massiv verstärken, um ihren Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung zu leisten.

"Bis 2030 soll der Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases CO2 im Vergleich zu 2005 um 50 Prozent reduziert werden, bis 2050 sollen es mindestens 80 Prozent sein", sagte der landeskirchliche Umweltbeauftragte Pastor Ulrich Klein dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das werde die Welt zwar nicht retten, räumte der Theologe ein. "Aber wir wollen ein deutliches Zeichen setzen."

Die bremische Kirche gehört mit 61 Gemeinden und knapp 205.000 Mitgliedern zu den großen Institutionen im Land Bremen. Zum Gebäudebestand zählen unter anderem 52 Kirchen, 33 Gemeindezentren und 65 Kindergärten. Mit Investitionen in Höhe von knapp 80 Millionen Euro werden bereits seit einiger Zeit und bis 2017 wichtige Gebäude modernisiert, energetisch saniert und auch umgenutzt. An einigen Standorten wird neu gebaut.

Ökostrom in allen Gebäuden

"Gebäudesanierung, der Austausch alter Heizanlagen und Fragen der Mobilität mit dem Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr und das Rad bieten das größte Potenzial zur CO2-Reduktion", erläuterte Klein. Um zu analysieren, wo genau Einsparmöglichkeiten liegen, haben Experten im Auftrag der bremischen Kirche ein Klimaschutzkonzept entwickelt, in dem konkrete Maßnahmen formuliert sind. So könnte die Kirche bei ausschließlichem Ökostrom-Bezug in allen Gebäuden bis 2050 knapp 50 Prozent weniger Treibhausgase verursachen.

In ihrem Gutachten schlagen die Berater insgesamt 36 Maßnahmen vor, mit denen sich jährlich 3.125 Tonnen Treibhausgase vermeiden ließen. Sie stellen auch fest, dass die bremische Kirche trotz bereits laufender Bemühungen ihre Anstrengungen "deutlich" verstärken muss, um ihre Ziele zu erreichen.



"Das Klimaschutzkonzept ist wie ein Hausaufgabenbuch", betonte Klein und setzt darauf, dass Gemeinden, Werke und Einrichtungen an einem Strang ziehen, um die Vorschläge umzusetzen. Dieser Prozess könne aber nicht nebenbei moderiert werden. Deshalb soll ein Klimaschutz-Manager eingestellt werden, der über drei bis fünf Jahre zu zwei Dritteln aus staatlichen Mitteln gefördert wird. "Die Stelle wird jetzt ausgeschrieben und soll bis Jahresende besetzt werden", blickte der Umweltbeauftragte voraus.

Welche Chancen einzelne Maßnahmen haben, zeigt beispielsweise ein Blick auf das Essens-Angebot in den kirchlichen Kitas. Klein: "Wenn der Anteil der vegetarischen Ernährung steigt, hat das sofort Auswirkungen, weil in der Fleischproduktion wesentlich mehr CO2 ausgestoßen wird." Laut Klimaschutzkonzept schlagen alleine biofaire Kita-Küchen mit einer jährlichen CO2-Ersparnis von 288 Tonnen zu Buche.