Der christliche Glaube ist nicht ganz ungefährlich. Das muss man einfach so konstatieren. Und ich meine noch nicht einmal die Christenverfolgungen der ersten Jahrhunderte und die Ausgrenzungen, die unsere Glaubensgeschwister in manchen Ländern auch heute erdulden müssen. Ich meine ganz einfach: Kerzen.
Sicherlich wird es auch in dieser gerade beginnenden Adventszeit wieder die eine oder andere Kerze geben, die einen Adventskranz entflammt. (Siehe dazu: Stilvoll Glauben "Atzwentzkranz") Oder einen Weihnachtsbaum. Ja klar, auch Nichtchrist:innen zünden Kerzen an in der dunklen Zeit. Aber bei uns ist es eigentlich ein Hinweis auf unseren Glauben: Christus ist das Licht der Welt. Ja, und manchmal, da wird die zweite Strophe des bekannten Liedes „Ins Wasser fällt ein Stein“ halt doch etwas stärker Realität als wir uns das wünschen würden: „Ein Funke, kaum zu sehn, entfacht doch helle Flammen“.
Nun hat es leider, leider den Bamberger Dom erwischt. Kein Witz: Er ist vollständig abgebrannt. Eine große Katastrophe, gut einhundert Jahre nach dem letzten Großbrand. Nun ja, dieses Ereignis ist ganze 850 Jahre her: Im Jahre des Herrn 1185 brannte der Dom komplett nieder und musste neu aufgebaut werden.
Lange ist alles gut gegangen. Der Dom steht noch. Aber Ereignisse wie der Brand von Notre Dame haben auch in Bamberg dafür gesorgt, dass die Verantwortlichen gründlich über den Brandschutz dieses historischen Bauwerks nachgedacht haben. Vor allem: Wie kriegen wir Löschutensilien und Wasser im Ernstfall schnell die engen Treppen rauf? Lösung: Gar nicht. Die sind jetzt einfach schon da. An vier Stellen liegen Löschutensilien bereit, direkt neben fest verbauten Löschwasserleitungen. Mit den insgesamt 90 Meter langen Schläuchen ist praktisch jeder Punkt im Dachstuhl schnell zu erreichen.
Nun, hoffen wir, dass diese Dinge nie gebraucht werden und die Funken aus dem Lied weiterhin lediglich ein paar Kerzen entflammen und nicht den ganzen Dom. Aber wenn, dann ist auf jeden Fall für den Schutz dieses historischen Baus und der Menschen darin alles getan, was wir tun konnten. Ja, Gottvertrauen ist natürlich wichtig – aber das entbindet uns schließlich nicht davon, Vorsorge zu treffen, wo wir das können.
Also, lasst uns ein paar Kerzen anzünden - aber vorsichtig!



