Jona gibt’s echt

Jona gibt’s echt
Ein Wal hat einen Fischer an Land gebracht

Es dürfte wohl eine der bekanntesten Geschichten der Bibel sein: Die Sache mit Jona und dem Wal. Selbst U-Bahnen versuchen, die Story nachzuahmen, wir berichteten darüber. Doch was dem Fischer Michael Packard von Provincetown am Cape Cod geschah, lässt uns die so unglaubliche Jona-Geschichte mit ganz anderen Augen sehen. Hielten viele diese Sache mit Jona und dem Fisch bisher doch eher für eine Allegorie, müssen wir nun erstaunt konstatieren: Nichts ist unmöglich.

Packard tauchte gerade an besagtem Cape Cod nach Hummern, als ein Buckelwal angeschwommen kam und ihn einfach, ja: verschluckte. Allerdings hatte sich der Wal da wohl verschluckt. Jedenfalls wollte er den armen Fischer nicht sehr lange behalten. Er tauchte mit ihm an die Wasseroberfläche und spuckte ihn nach 30 bis 40 Sekunden wieder aus. Von daher bleibt Jona zumindest der Weltrekord: Von drei Tagen, von denen die Bibel berichtet, ist Packard dann doch weit entfernt.

Aber auch er dachte, sein Leben sei verwirkt. Ganz wie Jona. Doch dann – schon war’s wieder vorbei. Weitgehend unversehrt gelangte Packard an Land. Peter Corkeron, Experte vom New England Aquarium, meinte dazu, es sei durchaus denkbar, dass der Wal ihm sogar helfen wollte. In jedem Fall sei es eher ein Unfall gewesen und keine Absicht des Wals.

Ganz so singulär scheint das Ereignis aber doch nicht zu sein. Auch Rainer Schimpf aus Hessen berichtete beispielsweise im Jahr 2019 davon, dass er beim Tauchen vor der südafrikanischen Küste bis zur Hälfte im Maul eines Bartenwals landete und wieder ausgespuckt wurde. Er hat das Ganze sogar auf Video dokumentiert, bekam aber nach unserer Wahrnehmung keine derartige Presse wie Packard mit seinem Erlebnis.

Wie auch immer: Wir sind gespannt, ob auch Packard nun Umkehr und Buße predigen wird. Aber vielleicht braucht es auch mehr als 30 Sekunden für die Berufung zum Propheten, wer weiß.

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