Es gibt kein Bier im EG, es gibt kein Bier

Es gibt kein Bier im EG, es gibt kein Bier
epd-bild / Jens Schulze
Die einzige im Gesangbuch vertretene Brauerei schließt zum 31. März

Aufmerksame Leser*innen unseres Blog erinnern sich möglicherweise dunkel: Da war mal was mit einer kleinen Brauerei, die in einem bekannten Gesangbuchtext vorkommt. Und in der Tat: Hauff-Bräu Lichtenau gibt es seit 532 Jahren, das bekannte Lied „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ mit der beliebten Zeile „Kommet zu Hauff!“ ist fast 200 Jahre jünger. Gut möglich, dass der Lieddichter Joachim Leander also tatsächlich dazu aufrufen wollte, die Brauerei im mittelfränkischen Lichtenau bei Ansbach aufzusuchen.

Nun, diese Theorie wird sich bei genauerem Hinsehen wohl nicht halten lassen. Trotzdem ist es ein schönes Späßchen am Rande. Genauer gesagt: Ist es gewesen. Denn Hauff Bräu wird zum 31. März 2021 nach einer schwierigen Phase in der Corona-Krise den Betrieb endgültig einstellen. Seit über 250 Jahren mittlerweile in der neunten Generation in Familienbesitz, sieht die derzeitige Inhaberin Doris Weid-Gundel offenbar keine Chance mehr für die kleine Brauerei.

Schade, finden wir. Nicht nur wegen des Gesangbuch-Gags. Die vielfältige Brauereilandschaft Frankens wird wieder mal etwas ärmer, und vermutlich wird das nicht die einzige Brauereischließung in dieser Coronakrise sein.

Was sollen wir denn jetzt singen? Kommet zu Tucher? Das ist die große Nürnberger Brauerei, die schon seit längerer Zeit die Abfüllung und den Vertrieb für Hauff übernommen hatte. Wie wäre es mit „Kommet zu Hürner“? Diese kleine Marke wurde vor wenigen Jahren von Tucher wiederbelebt und auf dem Ansbacher Volksfest ausgeschenkt. Ach, nehmen Sie doch einfach den Namen Ihrer Lieblingsbrauerei. Nun denn. Kommet zu Martin! Prost!

 

weitere Blogs

ich wurde in den letzten Monaten nach meinen Blogs öfter mal gefragt, warum ich nicht gendere. Der Eindruck ist falsch. Ich gendere durchaus bei bestimmten Anlässen... aber eben nur da und das dann auch ganz bewusst...
Gemälde von Andrea Mantegna: Christus im Limbus
Ostern ist das Fest des neuen Lebens und der neuen Hoffnung. Doch vor der Auferstehung steht die "Höllenfahrt Christi". Sich daran zu erinnern, macht Mut und gibt Kraft, die dunklen Seiten des Lebens zu sehen und auszuhalten, meint Wolfgang Schürger.
Ostern ist Glaube, ein Fest der Frauen – und ein Protest gegen den Zweifel.