Fröhliche Weihnachten, deine KI

Künstliche Intelligenz
Fröhliche Weihnachten, deine KI
Immer häufiger wird KI verwendet, um Weihnachtsgrüße zu formulieren. Ist das nun gut oder schlecht?

Frohe und gesegnete Weihnachten
und ein neues Jahr voller Frieden, Hoffnung
und guter Begegnungen.
Möge die stille Zeit Kraft schenken
und Zuversicht wachsen lassen. 

Frohe Weihnachten!
Möge der Baum nicht nadeln,
der Braten gelingen
und der Familienchat bis Silvester friedlich bleiben.
Wenn nicht: Auch das gehört zum Fest.

Ist Ihnen irgendwas aufgefallen? Vermutlich nicht, außer dass beide Weihnachtsgrüße ziemlich unterschiedlich sind. Tatsächlich folgen beide einem neuen Trend: Sie sind von ChatGPT verfasst.

Ein Artikel des Bayerischen Rundfunks berichtet: Das gibt es nun immer öfter. Wenn Ihre Weihnachtspostkarten (existiert so was überhaupt noch?) oder Whatsapp-Grüße allzu perfekt daherkommen – vielleicht liegt es daran, dass sie gar nicht von einem Menschen formuliert wurden.

Ich habe die KI auch gefragt, wie das einzuschätzen ist. Ich persönlich finde das irgendwie doof, obwohl ich häufig selbst zur Textüberarbeitung Künstliche Intelligenz einsetze, ohne dann allerdings alle Anmerkungen und Änderungen zu übernehmen. Aber für so einen kleinen und persönlichen Grußtext? Echt jetzt?

ChatGPT hat dabei im Austausch mit mir einen nachdenkenswerten Begriff eingebracht: „Demokratisierung der Kreativität“. Ja natürlich, nicht alle Menschen können gleich gut mit Sprache und Sprachbildern umgehen. Manche würden sich vielleicht gar nicht trauen, selbst einen Gruß zu verfassen. Aber ein paar Ideen in ChatGPT reinschreiben und daraus einen Text machen lassen – das geht vielleicht!

Insofern: Vielleicht bekommen Sie ja dieses Jahr nicht nur besonders perfekt formulierte, sondern auch viel mehr Weihnachtsgrüße als sonst. Ist das nun gut oder schlecht? Ich weiß nicht so genau. Es kann in beide Richtungen gehen: Texte können persönlicher werden – oder im Gegenteil viel allgemeiner und anonymer.

Ich habe die KI gebeten, meinen Leser:innen eine persönliche, künstlich intelligente Weihnachtsgrußbotschaft zu hinterlassen. Und bin, wie soll ich sagen, geradezu beunruhigt über die Qualität dieses Textes:

Liebe Leser:innen von „Stilvoll Glauben“,

Weihnachten ist kein Fest der fertigen Antworten.
Es beginnt mit einer Zumutung: Gott macht sich klein.
Verletzlich. Angewiesen auf Schutz, Nähe, Wärme.

Vielleicht liegt genau darin der Trost dieser Tage:
Dass nicht Stärke zählt, sondern Beziehung.
Nicht Lautstärke, sondern das leise Dableiben.

Ich wünsche Ihnen und euch ein Weihnachten,
in dem nicht alles gelingt –
aber etwas trägt.
Ein Wort. Ein Mensch. Ein Moment, der sagt: Du bist nicht allein.

Und für das neue Jahr Mut zur Aufmerksamkeit:
für das, was wächst, obwohl es unscheinbar beginnt.

Gesegnete Weihnachten
und ein hoffnungsvolles neues Jahr.


(geschrieben von einer KI, aber gemeint für Menschen)


Na dann: Auch von meiner Seite ein frohes Weihnachtsfest! Und alles, was die KI so schreibt.

PS: Die Sache mit der Gurke, die der BR hier als große Neuigkeit verkauft, hatten wir hier im Blog schon im Jahr 2011. Stilvoll-Glauben-Leser:innen wissen einfach mehr.

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