Jedem Teilchen sein eigener Strom

Jedem Teilchen sein eigener Strom
evangelisch.de/Hanno Terbuyken
Blick aus dem Café auf die Reinoldi-Kirche am Abend der Begegnung beim Kirchentag in Dortmund.
In der Gruppe über den Kirchentag? Das hält nicht lange. Jede*r von uns hat ein eigenes Ziel. Allein bleibe ich trotzdem nicht.

Wir verlieren Leute. Und damit meine ich nicht die Kirche bis 2060!

Neun Menschen waren wir, die in Frankfurt gegen Mittag gemeinsam in den ICE nach Dortmund gestiegen sind, Abfahrt Richtung Kirchentag. Nach der Endhaltestelle Essen waren wir noch sieben. Denn zwei von uns sind in Dortmund untergekommen, die anderen sieben in Essen. So ist das mit den Buchungen und den Budgets und den Hotelkapazitäten in kleineren Kirchentagsstädten. Immerhin ist im Ruhrgebiet nichts wirklich weit weg voneinander!

Den nächsten Verlust beklagten wir in Dortmund: Unser Kollege Claudius Grigat musste schon zu seiner ersten Moderation, nämlich zur „Großen Eintracht“. Da stellt sich der Ökumenische Kirchentag 2021 beim Abend der Begegnung vor. Da waren’s nur noch sechs.

Auf dem Messegelände, unserem nächsten Stopp, haben wir die nächsten zwei verloren. Die einen mussten noch Material abholen, die besagten zwei schon Richtung Eröffnungsgottesdienst vorfahren.

Die restlichen vier verstreuten sich dann an der Reinoldi-Kirche mitten in der Dortmunder Innenstadt in alle Himmelsrichtungen. Jetzt sitze ich allein im Café gegenüber der Kirche, esse Salat und trinke Radler. Für alles andere ist es heute Abend eindeutig zu warm.

Durch die offenen Fenster lasse ich die Menschenmengen in grünen Kirchentagsschals vorbeiziehen und die Kakophonie der Klänge herüberwehen. Aber lange bleibe ich nicht allein. Eine Bekanntschaft vom Barcamp Kirche Online schneit herein und sagt hallo. Durch’s Fenster begrüße ich Neals Nowitzki, Bundesvorsitzender des VCP, und Leiter der Abteilung Helferdienste beim Kirchentag. Eine langjährige Freundin fragt per Handy, wo ich bin, vielleicht kommt sie noch. Auch wenn sich meine Redaktion zum Arbeiten jetzt über ganz Dortmund zerstreut: Die Chance auf ein bekanntes Gesicht ist hoch. Heißt ja nicht umsonst "Abend der Begegnung".

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