Der evangelische Ökumene-Beauftragte Christian Kopp hat die Wahl von Papst Leo XIV. zum Oberhaupt der katholischen Kirche als klug bezeichnet. "Aus meiner Sicht war es eine sehr kluge Wahl, einen Theologen zu wählen, der in Nordamerika, Südamerika und Europa und gerade in Italien viele Lebens- und Kirchenerfahrungen gesammelt hat", sagte der bayerische Landesbischof vor den Delegierten des evangelischen Kirchenparlaments in Dresden. Kardinal Robert Prevost war am 8. Mai als Nachfolger für den verstorbenen Papst Franziskus zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt worden.
Kopp sagte, Papst Leo sehe seine Aufgabe offensichtlich nicht als Herrscher, sondern als "Dienst an einer unsicheren und verwundeten Welt". "Mir gefällt, wie wertschätzend Leo XIV. mit dem Vermächtnis von Franziskus umgeht, es fort- und weiterführt." Der Einsatz für die Armen und gegen die Armut, das Engagement für Menschen auf der Flucht, die Betonung der Klimaverantwortung und auch das Aufgreifen des Themas Synodalität der Kirche zeichneten die Amtszeit von Franziskus aus. Leo nehme alle diese Spuren auf.
Die Themen Frieden, Einheit der Weltkirche, Null-Toleranz gegenüber Missbrauch, die künstliche Intelligenz und wie das Evangelium in die Welt kommt, seien bisher seine wichtigen Themen, sagte Kopp.
Die Delegierten des evangelischen Kirchenparlaments nehmen jährlich den Bericht des Catholica-Beauftragten der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Ökumene-Beauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entgegen. Die Synode der EKD berät noch bis Mittwoch in der sächsischen Landeshauptstadt.



