Zuerst hatte die "Märkische Oderzeitung" über den Fall in Bad Freienwalde in Brandenburg berichtet. Der aus Nordrhein-Westfalen stammende Mann war dort nach Informationen des Evangelischen Pressedienstes rund zehn Jahre lang Pfarrer. Er wurde zunächst im März 2024 freigestellt, zum August 2025 in den Wartestand und zum 1. Oktober in den Ruhestand versetzt. Mit dem vorzeitigen Ruhestand verliert der knapp 50 Jahre alte Theologe entsprechend seinem Dienstalter einen Teil seiner Bezüge.
Nach epd-Informationen wurde die Versetzung in den Ruhestand zur Abwendung einer kirchlichen Disziplinarklage einvernehmlich vorgenommen. Zuletzt war die Übertragung der Pfarrstelle in Bad Freienwalde an den Theologen im Juli 2022 bis Ende Juli 2032 verlängert worden.
Der Gemeindekirchenrat hatte kürzlich erklärt, die gegen den Pfarrer erhobenen Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen Jugendliche hätten das Leitungsgremium tief erschüttert. "Selbstverständlich verurteilen wir entschieden Handlungen dieser Art", heißt es dort: "Ein Wegsehen, Verharmlosen, Vertuschen darf es bei uns nicht geben."
Der Theologe bestreite dienst- und strafrechtlich relevante Vorkommnisse, betonte der Gemeindekirchenrat. Genauere Angaben zu den Vorwürfen wurden nicht gemacht. Im Internet finden sich Hinweise auf eine künftige Tätigkeit des Theologen als Trauerredner.