Der rheinische Präses Thorsten Latzel hat die Bedeutung von Kirchengebäuden für die Menschen, aber auch für die Städte hervorgehoben. "Kirchen sind Räume der Stille, Klage, Freude und Trauer, der ethischen Orientierung, für Hoch- und Tiefzeiten des Lebens", sagte Latzel am Sonntag laut Predigtmanuskript bei der Wiedereinweihung der sanierten Dreieinigkeitskirche in Eschweiler. "Und solche Räume braucht unsere Gesellschaft gerade dringender denn je."
Gott brauche keine Kirchen, unterstrich der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland. "Doch wir Menschen brauchen Kirchenräume. Für unsere Seele, für unsere Städte, für unsere Welt." In den Städten seien Kirchen "Hoffnungsräume" und sichtbare Zeichen der Gegenwart Gottes: "Kirchen unterbrechen die profane Topografie einer Stadt. Unsere Gemeinschaft braucht mehr als Bäckereien, Boutiquen und Banken."
Die 1892 eingeweihte Dreieinigkeitskirche ist den Angaben zufolge die evangelische Hauptkirche in Eschweiler im Kirchenkreis Jülich. Bei der Hochwasserkatastrophe vor vier Jahren war sie beschädigt worden. Mit dem Festgottesdienst am Sonntag wurde sie nach mehrjährigen Sanierungsarbeiten wieder eingeweiht.