Bei der Ökumenischen Telefonseelsorge Augsburg sind im vergangenen Jahr fast 13.000 Beratungsgespräche geführt worden. Viele Anrufe hätten sich um das Thema Einsamkeit gedreht, wie aus einer Mitteilung des Bistums Augsburg vom Montag hervorgeht. Fast 60 Prozent der Anrufenden seien alleinstehend, sagte die Leiterin der Ökumenischen Telefonseelsorge, Hildegard Steuer.
Einsamkeit wirke sich auf die körperliche und die seelische Gesundheit aus, sagte Steuer weiter. Studien zeigten, dass es auch einen Zusammenhang zwischen chronischer Einsamkeit und geringer gesellschaftlicher Solidarität gebe. "So hängt Einsamkeit mit Gefühlen sozialer Bedrohung zusammen." Häufig zeigten einsame Menschen deshalb auch radikale oder verschwörungstheoretische Tendenzen.
Neben Einsamkeit seien körperliche und seelische Probleme sowie Beziehungsfragen häufigster Grund für Beratungsgespräche gewesen. Die Ökumenische Telefonseelsorge hat 83 ehrenamtliche Mitarbeitende. Viele von ihnen kämen aus sozialen Berufsfeldern und entschieden sich beispielsweise im Ruhestand bewusst für das ehrenamtliche Engagement bei der Telefonseelsorge. Beraten wird am Telefon, per Mail oder Chat.
Die Augsburger Telefonseelsorge feiert heuer ihr 50-jähriges Bestehen. Träger sind das Diakonische Werk Augsburg und die Katholische Gesamtkirchengemeinde für das Bistum Augsburg. Erreicht werden kann sie über die kostenlosen Telefonnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 sowie die 116123. Es gibt auch eine Mail- und Chatberatung.