In der KZ-Gedenkstätte Buchenwald wird am Freitag an den evangelischen Pfarrer Paul Schneider (1897-1939) erinnert. Das Mitglied der Bekennenden Kirche wurde am 18. Juli 1939 im Konzentrationslager Buchenwald auf dem Ettersberg bei Weimar von den Nazis ermordet. Unter seinen Mitgefangenen habe er als der "Prediger von Buchenwald" gegolten, wie die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am Montag in Erfurt mitteilte.
Schneider hat demnach in seiner Pfarrei im Hunsrück als Mitglied der Bekennenden Kirche Widerstand gegen den NS-Staat geleistet. 1937 sei er in das KZ Buchenwald deportiert worden. Bei einem Lagerappell habe er den Hitlergruß verweigert. Daraufhin sei er gefoltert und in Einzelhaft genommen worden. Trotz schwerer Misshandlungen habe er bis zu seiner Ermordung weiter das Evangelium verkündet.
In das diesjährige Gedenken werden laut mitteldeutscher Kirche auch die beiden katholischen Priester Otto Neururer (1882-1940) und Matthias Spanlang (1887-1940) einbezogen. Auch sie seien in Buchenwald grausam ermordet worden, da sie einem Mithäftling auf seinen Wunsch hin Taufunterricht gegeben hatten. Alle drei Geistlichen seien mit ihrem Gottvertrauen für ihre Mithäftlinge und für alle nachfolgenden Generationen zum Zeichen christlicher Glaubensstärke geworden, sagte der Weimarer Pfarrer Peter Gümbel.
Geplant sind eine Kranzniederlegung und ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Appellplatz der Gedenkstätte. Das Gedenken wird von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde gemeinsam mit der Katholischen Pfarrgemeinde Weimar gestaltet.