Nachdem eine geplante Parade in Regensburg am 5. Juli aus Sicherheitsbedenken von den Veranstaltern verkürzt worden war, veröffentlicht die Evangelische Jugend Bayern (EJB) am Mittwoch eine Stellungnahme, in der sie fordert, die Sicherheit queerer Menschen müsse gestärkt werden.
"Hass und Gewalt gegen queere Menschen widersprechen unserem christlichen Menschenbild", sagt der Vorsitzende der EJB, Malte Scholz. Die Kirchenjugend stehe für eine Kirche und Gesellschaft, "in der alle Menschen in ihrer Vielfalt willkommen sind", betont er. In den sozialen Medien will die EJB im Juni ihr Logo in Regenbogen abbilden, um sich solidarisch mit LGBTIQ*-Communties zu zeigen.
Immer häufiger würden Christopher Street Days (CSD) in Deutschland zur Zielscheibe queerfeindlicher Gewalt. Routen müssen aus Sicherheitsgründen geändert, Veranstaltungen umgeplant oder gar ganz abgesagt werden, heißt es in der Mitteilung. "Dass queere Menschen im Jahr 2025 Angst haben müssen, öffentlich für ihre Rechte einzustehen, ist ein gesellschaftlicher Rückschritt", so Scholz.
Es müsse oberste Aufgabe der Sicherheitsbehörden sein, das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit auch für queere Menschen zu gewährleisten. Queerfeindliche Diskriminierung treffe besonders junge Menschen, stellt die EJB in der Mitteilung fest. Eine Studie des Bayerischen Jugendrings habe gezeigt, dass queere Jugendliche überdurchschnittlich oft psychische Belastungen, soziale Isolation und Diskriminierung erlebten und häufiger von Depressionen und Suizidgedanken betroffen seien als nicht queere Gleichaltrige.
Die Fachstelle "Strong! - gegen Diskriminierung und Gewalt" berichte von einem Anstieg der Angriffe auf queere Menschen in Bayern, so die EJB. 2024 seien 289 queerfeindliche Vorfälle gemeldet worden. Das seien 59 mehr als im Vorjahr.