Schulabwesenheit bei LGBTQ-Inhalten zulässig

Zwei Frauen mit Kind
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Das Oberste Gericht in den USA hat beschlossen, dass LGBTQ-Lehrstoff in den Schulen gegen die von der Verfassung garantierte Religionsfreiheit verstoße.
Gerichtsurteil in USA
Schulabwesenheit bei LGBTQ-Inhalten zulässig
Das Oberste Gericht der USA hat Eltern recht gegeben, die ihre Kinder nicht am Schulunterricht mit bestimmten LGBTQ-Inhalten teilnehmen lassen wollen.

Die Klageschrift der muslimischen, römisch-katholischen und christlich-orthodoxen Eltern aus dem US-Landkreis Montgomery County im Staat Maryland vertrat den Standpunkt, der Lehrstoff verstoße gegen die von der Verfassung garantierte Religionsfreiheit. Die Kinder sollten von diesem Unterricht freigestellt werden.

Mit sechs zu drei Stimmen folgten die Richterinnen und Richter mit ihrem Urteil vom Freitag (Ortszeit) der Argumentation. Die Nutzung von Büchern mit LGBTQ-Themen beeinflusse die religiöse Entwicklung der Kinder. Und Eltern hätten das Recht, über das Heranwachsen ihrer Kinder bezüglich religiöser Themen zu entscheiden.

Die beklagte Schulbehörde des Landkreises hatte betont, die Auseinandersetzung mit unterschiedlichem Gedankengut liege im Wesen staatlicher Schulen. Die Schulbehörde hatte mehrere Bücher mit LGBTQ-Themen in den Lehrstoff aufgenommen. Eines befasst sich aus dem Blickwinkel eines Mädchens mit der Hochzeit ihres Onkels Bobby mit einem Mann. Ein anderes mit einem Prinzen, der sich in einen Ritter verliebt.

Die Regierung des Präsidenten Donald Trump hatte sich auf die Seite der Klagenden gestellt. Trump hat Schulen mit dem Entzug staatlicher Mittel gedroht, sollten sie an der Förderung von Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion festhalten.

Richterin Sonia Sotomayor erklärte für die Minderheit bei der Gerichtsentscheidung, Schulen seien ein Symbol der Demokratie. Das werde nicht so bleiben, wenn Kinder isoliert würden von Gedanken, die mit dem religiösen Glauben ihrer Eltern nicht übereinstimmen.

Untergeordnete Gerichte müssen sich nun mit dem Umsetzen des Urteils befassen. Die Schulbehörde von Montgomery erklärte laut "Washington Post", das Urteil sei eine "bedeutende Herausforderung" für staatliche Schulen im ganzen Land.