Warme statt weiße Weihnacht?

Männer und eine Frau mit Nikolausmützen baden im Schwarzachtalsee.
Thomas Warnack/dpa
Bei Temperaturen deutlich über Null Grad, mussten in diesem Jahr auch diese Badenden mit Nikolausmützen nicht frieren.
EU-Klimadienst Copernicus
Warme statt weiße Weihnacht?
Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt bei 15 Grad, dazu tauender Schnee und knospende Sträucher. Auf einen warmen November folgt ein zu warmer Dezember. Damit dürfte 2025 eines der wärmsten jemals gemessenen Jahre werden.

Die Chancen auf weiße Weihnachten sinken. Das europäische ECMWF-Modell berechnet, laut Wetterportal wetter.com, für die Woche vom 8. bis zum 14. Dezember deutlich zu milde Werte, die bis zu 6 Grad über dem Durchschnitt liegen können. Auch die Folgewochen werden zu mild berechnet, die Abweichung nimmt allerdings etwas ab. 

Schon mit dem drittwärmsten November seit Beginn der Aufzeichnungen ist 2025 laut dem EU-Klimadienst Copernicus weiter auf Kurs, eines der wärmsten jemals gemessenen Jahre zu werden. 2025 werde mit hoher Wahrscheinlichkeit als weltweit zweit- oder drittwärmstes Jahr seit Messbeginn enden, teilte Copernicus am Dienstag in Bonn mit.

Die von Januar bis November gemessene globale Durchschnittstemperatur liege 0,6 Grad Celsius über dem Vergleichswert der Jahre 1991 bis 2020 und 1,48 Grad über dem Wert der vorindustriellen Zeit, hieß es. Diese Abweichungen seien identisch mit jenen von 2023, dem derzeit zweitwärmsten jemals gemessenen Jahr.

Den Rekord hält bisher das Jahr 2024. Damals hatte die Erderwärmung im Jahresschnitt auch erstmals die Schwelle von 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit überschritten. Bei einem dauerhaften Überschreiten drohen bleibende Schäden für das Klimasystem und eine Zunahme von Wetterkatastrophen wie Dürren oder Überschwemmungen.

Sowohl Copernicus als auch die Weltwetterorganisation WMO hatten bereits vergangenen Monat prognostiziert, dass 2025 absehbar als zweit- oder drittwärmstes Jahr enden wird. Laut Copernicus lag die globale Durchschnittstemperatur im November nun bei 14,02 Grad Celsius und damit 0,65 Grad über dem Schnitt der Jahre 1991 bis 2020 sowie 1,54 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt. Der bisher wärmste November weltweit wurde laut Copernicus 2023 registriert, der zweitwärmste im Jahr 2024.

Der EU-Dienst Copernicus veröffentlicht regelmäßig Berichte zum Stand des Klimawandels, etwa zur Temperaturentwicklung und zur Eisschildschmelze.