"Solange Atomwaffen existieren, stellen sie ein existenzielles Risiko dar - dafür, dass Millionen Menschen sterben, ganze Regionen oder sogar Länder unbewohnbar werden, bis hin zur Gefahr einer atomaren Selbstzerstörung menschlichen Lebens", erklärte er am Mittwoch in einem Grußwort zum achten kirchlichen Aktionstag gegen Atomwaffen am Samstag am Bundeswehr-Fliegerhorst im rheinland-pfälzischen Büchel. Dort werden die letzten US-Atomwaffen in Deutschland vermutet.
Die Kirche sei kein sicherheitspolitischer Akteur, der Verteidigungsstrategien entwerfe, aber sie habe die Aufgabe, ihre mahnende Stimme zu erheben, betonte der leitende Geistliche der Evangelischen Kirche im Rheinland. Es gehe darum, "die politisch Verantwortlichen daran zu erinnern, was ihr Handeln ethisch bedeutet und wem sie Rechenschaft schuldig sind". "Und es ist unsere Aufgabe, dafür zu arbeiten und zu beten, dass eines Tages alle Atomwaffen abgeschafft worden sind", erklärte der Theologe.
Bis dahin sei es noch ein langer Weg. "Lassen Sie uns dafür arbeiten und beten, dass die Verantwortlichen in den Atomstaaten die Einsicht haben, dass Atomwaffen niemals eine wirkliche Option sein und zum Einsatz kommen dürfen", rief Latzel auf.
Der kirchliche Aktionstag gegen Atomwaffen wird seit 2017 von einer Projektgruppe organisiert, der Christinnen und Christen aus evangelischen Landeskirchen sowie der katholischen Friedensbewegung pax christi angehören. Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 11 Uhr. Nach dem Läuten der Glocke auf der Friedenswiese um 11.55 Uhr beginnt der Gottesdienst vor dem Haupttor des Bundeswehr-Stützpunkts.
Die Predigt halten die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, und der Weihbischof des katholischen Bistums Speyer, Otto Georgens. Der nunmehr achte Aktionstag wird der letzte in dieser Form sein. Die Projektgruppe will danach besprechen, wie ein kirchlicher Protest gegen Atomwaffen in Deutschland künftig aussehen soll.