Käßmann: Aufstehen gegen modernen "Hexenwahn"

Handy mit Socialmedia Apps
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Frauen erfahren im Netz besonders häufig Hass und Hetze. Margot Käßmann fordert dazu auf, dagegen aufzustehen.
Social Media oft Pranger für Frauen
Käßmann: Aufstehen gegen modernen "Hexenwahn"
Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, fordert von der Gesellschaft ein entschiedenes Aufstehen gegen modernen Hexenwahn. In ihrer Kolumne für die "Bild am Sonntag" wies Käßmann darauf hin, dass es Hexenverfolgung "im Grunde auch heute" gebe. In Beispielen zeigte sie, wer davon betroffen sei.

Als Beispiele nannte Käßmann die Grünen-Co-Chefin Ricarda Lang oder die Fernsehmoderatorin Dunja Hayali. Lang erhalte Morddrohungen, "weil sie und ihre Erscheinung anderen nicht passen". Hayali werde "bespuckt und beleidigt, weil ihre Meinung provoziert".

Generell würden Frauen in sozialen Netzwerken massiver angegriffen als Männer, heißt es in der Kolumne der Theologin weiter. Käßmann verwies auf den Welt-Mädchenbericht der Hilfsorganisation "Plan International", wonach 70 Prozent der Mädchen und jungen Frauen in Deutschland schon Bedrohungen, Beleidigungen und Diskriminierung im Netz erlebt haben. Die frühere EKD-Ratsvorsitzende und Landesbischöfin von Hannover schrieb: "Das ist eine neue Art der Hexenverfolgung. Dagegen müssen alle aufstehen, Frauen wie Männer!"