Homo-Segen "verramscht" die Ehe

Zwei männliche Hände mit Ehering.
© © epd-bild / Angelika Osthues/Angelika Osthues
Die evangelische Kirche in Bayern bietet auch homosexuellen Paaren am 23. März den Serviceaktion den Segen für ihre Partnerschaft an. Konservative Christen kritisieren das massiv.
Kritik an Heiratsaktion der Kirche
Homo-Segen "verramscht" die Ehe
Der theologisch konservative Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern (ABC) hat die Aktion "Einfach heiraten" der bayerischen evangelischen Landeskirche scharf kritisiert. Mit der Aktion werde die Ehe verramscht, sagte ABC-Sprecher Hans-Joachim Vieweger am Montag laut einer Mitteilung. Der Kirche gehe es offenbar nur noch darum, als religiöser Dienstleister wahrgenommen zu werden.

Der Vorsitzende des ABC, der Lohrer Dekan und Pfarrer Till Roth, sprach von einer "billigen Vermarktung des Segens Gottes". Der Arbeitskreis fordert den sofortigen Stopp der Aktion, die in zwölf Gemeinden am 23. März stattfinden soll.

Vorwurf: Anbiederung an LGBTOI-Community

Der ABC stört sich unter anderem daran, dass es für die Aktion keine theologische Begründung gebe. Zudem wird kritisiert, dass "die Art der Partnerschaft" ebenso wenig eine Rolle spiele wie eine Kirchenmitgliedschaft. Die Aktion widerspreche der ökumenisch einmütigen Überzeugung, "dass Gott die lebenslange, verbindliche Treuebeziehung von Mann und Frau will". Die "Anbiederung der Kirche an die LGBTQI+-Community" zeige, dass der Kompromiss der Landeskirche zur Segnung homosexueller Paare von 2018 "immer weiter ausgehöhlt" werde. Davor habe man als ABC immer gewarnt, sagte Vieweger: "Genauso ist es nun gekommen."

Vergangenen Dienstag hatte die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) über die Aktion "Einfach heiraten" informiert. Unter dem Motto "Einfach machen, unkompliziert einen Segen bekommen" wolle man den Menschen den Segen Gottes für ihre Partnerschaft zusprechen. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Paare bereits standesamtlich verheiratet seien oder ob man sich den Segen Gottes anlässlich eines Ehejubiläums wünsche. LGBTQI+-Menschen seien ausdrücklich willkommen, hieß es in der Pressemitteilung. Auch eine Kirchenzugehörigkeit sei nicht nötig, weil der Segen Gottes an keine Vorbedingungen geknüpft sei.

Der Segen soll in einer etwa 20-minütigen Feier zugesprochen werden. Unterlagen oder Anmeldung seien nicht erforderlich. Für die Aktion stünden an dem Tag 50 Pfarrerinnen und Pfarrer in zwölf Gemeinden bereit. Die Segensfeier ersetze aber nicht die standesamtliche Eheschließung. Paare, die sich eine kirchliche Trauung - mit Eintrag in die Kirchenbücher - wünschen, könnten die nötigen Unterlagen - also die Heiratsurkunde vom Standesamt und den Nachweis, dass mindestens einer evangelisch ist - nachreichen.

Weitere Infos zur Segensaktion der evangelischen Kirche in Bayern:

Hochzeit für Kurzentschlosssene