Kirche will bei Beratungen über Abtreibung mitsprechen

© epd-bild/Jens Schulze
Die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kirsten Fehrs, möchte die EKD beteiligen an der Diskussion über eine möglichen Abschaffung des kompletten Strafrechtsparagrafen zum Schwangerschaftsabbruch.
Synode in Magdeburg
Kirche will bei Beratungen über Abtreibung mitsprechen
Die evangelische Kirche hat ihre Forderung nach Mitsprache in den Beratungen über eine mögliche Abschaffung des kompletten Strafrechtsparagrafen zum Schwangerschaftsabbruch bekräftigt.

Es gebe weiter ein Interesse daran, an der geplanten Expertenkommission mitzuwirken, sagte die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, am Montag bei der EKD-Synode in Magdeburg.

Der EKD gehe es in der Debatte um eine Balance von Lebensschutz und Selbstbestimmung, sagte die Hamburger Bischöfin. Mit der Mehrheit von SPD, Grünen und FDP im Bundestag wurde nach Antritt der neuen Bundesregierung bereits das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche, der Paragraf 219a, abgeschafft.

Die Ampelkoalition stellt aber auch infrage, ob der Schwangerschaftsabbruch insgesamt künftig weiter im Strafgesetzbuch geregelt werden soll. Dafür soll eine "Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin" eingesetzt werden, die Alternativen dazu prüft sowie über Regelungen zu anderen ethisch umstrittenen Themen berät. Die Kommission, die beim Bundesgesundheitsministerium angesiedelt werden soll, ist bislang noch nicht berufen worden.