Stadt Worms und evangelische Kirche halten an Luther-Jubiläum fest

Eine Figur des Reformators Martin Luther
© Uwe Anspach/dpa/picture alliance
Eine Figur des Reformators Martin Luther aus Bronze steht als Teil des Luther-Denkmals im Heylshofpark in Worms.
Stadt Worms und evangelische Kirche halten an Luther-Jubiläum fest
Die Stadt Worms und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau halten trotz der Corona-Pandemie an ihren Plänen zum 500. Jahrestag des Wormser Reichstags von 1521 fest. Die Vorbereitungen für das Festwochenende vom 16. bis zum 18. April würden fortgesetzt, teilte die Kirche am Freitag mit.

Zur Erinnerung an den historischen Besuch von Martin Luther in der Stadt und seinen Auftritt auf dem Reichstag wollen auch die Nibelungen-Festspiele im Sommer ausnahmsweise ein Stück über Luther zeigen. Welche Auswirkungen die Pandemie auf die Planungen hat, wollen die Beteiligten am kommenden Dienstag bei einer Video-Pressekonferenz erläutern.

Luthers Standhaftigkeit auf dem Reichstag und seine Weigerung, die eigenen Lehren zu widerrufen, gilt als Schlüsselmoment der abendländischen Kirchengeschichte. Da der Reformator auch unter den deutschen Fürsten Fürsprecher hatte, gelang es nicht mehr, seine Kritik am Zustand der Kirche im Keim zu ersticken. Schon vor mehreren Jahren hatten die Stadt und die Kirche Planungen für das Jubiläumsjahr begonnen.

Zentrales Element des Jubiläumsjahrs soll neben den im vergangenen Jahr coronabedingt abgesagten Nibelungen-Festspielen unter anderem eine Multimediashow werden, die in ähnlicher Weise bereits 2018 auf dem Rheinland-Pfalz-Tag in Worms zu erleben war. Dafür werde die evangelische Wormser Dreifaltigkeitskirche "zur größten Leinwand Europas" verwandelt.

Bereits jetzt steht fest, dass eine ebenfalls für Mitte April angekündigte Landesausstellung im städtischen Museum Andreasstift unter dem Titel "Hier stehe ich. Gewissen und Protest - 1521 bis 2021" verschoben werden muss. Die Schau, die auch Persönlichkeiten wie den aus der Wormser Umgebung stammenden Schriftsteller und Revolutionär Georg Büchner, den südafrikanischen Freiheitshelden Nelson Mandela oder die NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl in den Blick nimmt, soll stattdessen vom 3. Juli bis zum 31. Oktober zu sehen sein.