Pfarrer Dipper legt sich mit der Gestapo an

Ausstellung zu Polizei, Gestapo und Verfolgung" in Stuttgart im Hotel Silber.
© Stadtarchiv Stuttgart
Umzug am 1. Mai 1933 vor dem "Hotel Silber" in Stuttgart. Dort war die regionale Zentrale der Gestapo, wo Theodor Dipper in eigener Sache vorsprach.
Pfarrer Dipper legt sich mit der Gestapo an
Pfarrer Theodor Dipper zählt zu jenen Deutschen, die Juden während der NS-Zeit aktiv geholfen haben. Dafür wurde er posthum als "Gerechter unter den Völkern" geehrt. Über sein Wirken berichten jetzt auch zwei Kurzvideos vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg.

Der württembergische Pfarrer Theodor Dipper hat Mut bewiesen. Als Mitorganisator der sogenannten Pfarrhauskette versteckte er während der NS-Herrschaft immer wieder jüdische Menschen. Manchen hat er dadurch das Leben gerettet - unter anderen waren Max Krakauer, Autor des Erinnerungsbuches "Lichter im Dunkel", und seine Frau Ines zeitweise in der Obhut des Pfarrers. Für ihren Einsatz wurden Dipper und seine Ehefrau Hildegard von der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem posthum als "Gerechte unter den Völkern" geehrt.

Schon 1933 bezieht Dipper deutlich Position, als er sich gegen die Gleichschaltung kirchlicher Jugendgruppen wendet. Als er wenige Jahre später mit einem Predigtverbot belegt wird, geht der couragierte Geistliche direkt zur Geheimen Staatspolizei und legt dort Protest ein. Von diesem Ereignis und den anderen Aktivitäten Theodor Dippers berichtet Imanuel Baumann vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg in zwei kurzen Videos, die wir hier verlinken [Teil 1] [Teil 2].