Heimbewohner müssen gut informiert und betreut werden

Heimbewohner müssen gut informiert und betreut werden während der Corona-Pandemie.
Frank Rumpenhorst/dpa
Für Menschen in Senioren- und Pflegeheimen ist das Corona-Virus sicherlich am schwersten zu ertragen.
Heimbewohner müssen gut informiert und betreut werden
Bedrohung durch eine tödliche Krankheit und Besuchsverbot - für Menschen in Senioren- und Pflegeheimen ist das Corona-Virus sicherlich am schwersten zu ertragen. Holger Karg, Vorstand des Evangelischen Sozialwerks Müllheim (Südbaden) setzt auf möglichst gute Information, um Ängste zu mindern.

Gute und aktuelle Kommunikation in Pflege- und Altenheimen ist wichtig, sagt Holger Karg vom Evangelischen Sozialwerk im südbadischen Müllheim. Dies gelte besonders während der aktuellen Corona-Pandemie: "Es geht darum, erst gar keine großen Ängste bei den Bewohnern entstehen zu lassen", sagte der Vorstand des Werks, zu dem fünf Einrichtungen gehören. Dabei dürften die Senioren aber auch nicht mit zu vielen Infos überflutet werden.

Holger Karg.

Insgesamt seien die Senioren in den fünf Häusern derzeit aufgeschlossen und ruhig. "Es beruhigt sie, dass deutschlandweit so viele Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden", erklärt Karg. Nur einige wenige litten unter Ängsten, dass sie selbst erkranken und sterben könnten. "Für sie gibt es eine Einzelbegleitung - das bedeutet, eine Kraft nimmt sich intensiver ihrer an mit all den Sorgen und Befürchtungen."

Besuchsverbot mit einzelnen Ausnahmen

Derzeit werden unter Beachtung der entsprechenden Hygienestandards auch noch gemeinsame Aktivitäten angeboten, etwa Backen, Singen oder Aquarellmalerei. Seit Montag gilt ein generelles Besuchsverbot, Telefonkontakt sei aber möglich. In Einzelfällen dürften sich auch Bewohner an der Eingangstür von ihren Angehörigen abholen lassen. Sie könnten dann einen gemeinsamen Spaziergang machen. Wichtig sei, dass sie sich von Menschenansammlungen fern hielten. "Für viele Bewohner sind ihre Angehörige ein ganz wichtiges soziales Element", erklärt Karg. Sie wollten keine Verunsicherung riskieren, indem sie die Menschen total von ihrer Familie abschnitten.

Die Angehörigen selbst reagierten mit großen Verständnis und Aufgeschlossenheit auf das Besucherverbot. Die Mitarbeiten hätten sich aber auch bemüht, so viele wie möglich telefonisch zu erreichen und ihnen die Maßnahme zu erklären.

Zum Evangelischen Sozialwerk Müllheim gehören 300 pflegebedürftige Menschen in Pflegeheimen und etwa 50 in betreuten Wohnanlagen. Die Tagespflegeeinrichtung ist wegen der Corona-Pandemie derzeit geschlossen.