Bremer Kirchenfrauen stricken für den Klimaschutz

junge Frau beim stricken, Nahaufnahme
© LukaTDB/Getty Images
Wolldecken für den Gottesdienst - eine Aktion der Bremischen Evangelischen Kirche
Bremer Kirchenfrauen stricken für den Klimaschutz
"Stricken für den Klimaschutz" heißt eine Aktion der Bremischen Evangelischen Kirche, mit der in Zukunft ein nicht unerheblicher Beitrag zur Einsparung von klimaschädlichem CO2-Gas geleistet werden soll.

Sie habe die Idee aus der Inselkirche auf Langeoog, sagte die Klimaschutzmanagerin der Bremischen Evangelischen Kirche, Susanne Fleischmann, am Freitag dem epd. Dort seien Decken für die Gottesdienstbesucher gestrickt worden, die im Winter ausgeteilt würden. So könne die Kirche weniger geheizt werden.

"Die Faustregel lautet: Ein Grad weniger geheizt bedeutet in den Kirchen eine Energieersparnis von zehn Prozent und damit natürlich auch weniger Ausstoß des klimaschädlichen CO2", rechnete Fleischmann vor und betonte: "Das ist schon eine Hausnummer. Und mit einer schönen Decke auf den Knien fällt das Energiesparen gleich viel leichter." Ehrenamtliche wollen deshalb in den kommenden Monaten Hunderte Decken für Kirchen in Bremen herstellen. Wer sich beteiligen will, kann mit der Klimaschutzmanagerin Kontakt aufnehmen (klimaschutz[at]kirche-bremen.de).

Ein grosser Berg Wolle liegt am 10.10.19 vor den Bremer Kirchenfrauen Susanne Fleischmann (rechts) und Christine Hamel. Fleischmann, Klimaschutzmanagerin der Bremischen Evangelischen Kirche, hat zum €žStricken für den Klimaschutz€œ aufgerufen.

Wenn viele Menschen mit kleinen Aktionen beim Klimaschutz mitmachten, lasse sich viel bewegen, führte Fleischmann aus. "Wir sollten uns in dieser Hinsicht nicht von schlechten Nachrichten entmutigen lassen." Auch zu Hause ließen sich gut Decken einsetzen, um zu sparen. "Da bedeutet ein Grad weniger sechs Prozent weniger Energieeinsatz."

Wer Leitungswasser trinke und damit den Transport von Mineralwasserflaschen vermeide, schone ebenfalls das Klima, gab Fleischmann einen weiteren Tipp, der sich leicht umsetzen lässt. Der CO2-Ausstoß werde zudem nicht unerheblich reduziert, wenn möglichst wenig Nahrungsmittel weggeworfen würden. "Das wird oft unterschätzt", bekräftigte die kirchliche Klimaschutzexpertin.

2005 hat sich die Bremische Evangelische Kirche das Ziel gesetzt, bis 2030 den CO2-Ausstoß um die Hälfte zu senken, bis 2050 sogar um 80 Prozent. 2016 verabschiedete das Kirchenparlament einstimmig ein Energie- und Klimaschutzkonzept unter anderem für Gemeindehäuser und Kindertagsstätten. Ziel ist eine dauerhafte jährliche Einsparung von mindestens 3.000 Tonnen CO2. Seit 2017 hat die bremische Kirche eine Klimaschutz-Managerin, die alle Vorhaben unterstützt. Zur Bremischen Evangelischen Kirche gehören 61 Gemeinden mit rund 185.000 Mitgliedern.