Menschenrechtler: Kirchen sollen sich für Christen im Irak einsetzen

Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat die Kirchen zu mehr Einsatz für Christen im Irak aufgerufen.
© epd-bild/Thomas Prieto Peral
Im September 2014 reiste der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in den Irak und nahm an einem Ökumenischen Gottesdienst teill. Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat die Kirchen zu mehr Einsatz für Christen im Irak aufgerufen.
Menschenrechtler: Kirchen sollen sich für Christen im Irak einsetzen
Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat die Kirchen zu mehr Einsatz für Christen im Irak aufgerufen. "Wir wollen erreichen, dass der Evangelische Kirchentag im Juni in Dortmund eine Resolution verabschiedet, Christen und auch Jesiden im Irak beizustehen", erklärte die in Göttingen ansässige Menschenrechtsorganisation auf ihrer Internetseite. Auch die katholische Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee deutscher Katholiken sollten überzeugt werden, eine Resolution zu verfassen.

Nach der Vertreibung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der nordirakischen Provinz Mossul fühlten sich die dort lebenden Christen nach Angaben der Gesellschaft für bedrohte Völker zunehmend bedrängt, hieß es weiter. Insbesondere in der Ninive-Ebene nördlich und östlich der Stadt Mossul ließen sich immer mehr Muslime nieder.

Die Ninive-Ebene ist den Menschenrechtlern zufolge seit jeher von Christen besiedelt. Sie sei eines der letzten Gebiete des Irak gewesen, in dem sie bis zum IS-Angriff 2014 in relativer Ruhe und Frieden leben konnten: "Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass die irakische Zentralregierung und die Regionalregierung Kurdistan endlich klären, wer von beiden für die Ninive-Ebene die Verantwortung trägt und dort für Sicherheit sorgen muss."

Für den Wiederaufbau christlicher Siedlungen im Irak müsse die humanitäre Hilfe schnell verstärkt werden, fordert die Gesellschaft für bedrohte Völker. Das gelte auch für jesidische Ortschaften. Schneller Wiederaufbau stärke die Rückkehr-Bereitschaft der Vertriebenen und könne verhindern, dass Christen in ihrer eigenen Region zur Minderheit würden.