Chemnitz: Protest gegen rechte Gewalt für Samstag und Montag angekündigt

Arbeiter errichten Absperrgitter von dem Stadion Chemnitz.
Foto: Ralf Hirschberger/dpa
Vorbereitungen auf das Bürgergespräch.
Chemnitz: Protest gegen rechte Gewalt für Samstag und Montag angekündigt
Nach den gewaltsamen Ausschreitungen in Chemnitz formiert sich gesellschaftlicher Gegenprotest.

Das Bündnis "Chemnitz Nazifrei" kündigte auf Facebook für Samstag eine Protestveranstaltung gegen eine am selben Tag geplante AfD-Demonstration an. Für Montag haben mehrere bekannte deutsche Bands zu einem kostenlosen Konzert in die sächsische Stadt eingeladen. In den sozialen Netzwerken wurde unter dem Motto #wirsindmehr zur Teilnahme aufgerufen.

An dem Konzert nehmen unter anderem die Punkbands Die Toten Hosen und Feine Sahne Fischfilet, die Rapper K.I.Z, Marteria und Casper sowie die Chemnitzer Rockband Kraftklub teil. Tote-Hosen-Sänger Campino sagte am Mittwochabend bei einem Konzert in der Berliner Waldbühne, es gehe darum, klarzumachen, dass viele Menschen gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit seien. Feine Sahne Fischfilet schrieben auf Twitter: "Dem rassistischen Mob darf man nicht unwidersprochen die Straße überlassen."

In Chemnitz war in der Nacht zum Sonntag am Rand des Stadtfestes ein 35-jähriger Deutscher erstochen worden. Zwei weitere Männer wurden zum Teil schwer verletzt. Zwei mutmaßliche Täter, ein 22-jähriger Iraker und ein 23-jähriger Syrer, sitzen in Untersuchungshaft.

Der Vorfall löste zum Teil gewaltsame Demonstrationen aus dem rechten Spektrum aus. Am Sonntag kam es zu Hetzjagden auf ausländisch aussehende Menschen. Am Montag mobilisierten zum Teil gewaltbereite Rechte rund 6.000 Demonstranten. Die etwa 600 Polizisten im Einsatz hatten Mühe, sie von den rund 1.000 Gegendemonstranten zu trennen. Es gab 20 Verletzte.

Am Donnerstagabend wurde Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) zu einem Bürgergespräch in Chemnitz erwartet. Aus dem rechten Spektrum wurde etwa zur selben Zeit eine weitere Kundgebung angemeldet. "Chemnitz Nazifrei" teilte auf Facebook mit, es werde keine Gegenveranstaltung geben. "Die Demonstration am Montag hat uns gezeigt, dass die Polizei derzeit nicht Willens oder in der Lage ist, unser Grundrecht auf Versammlungsfreiheit und körperliche Unversehrtheit zu garantieren", schrieb das Bündnis