Martin-Niemöller-Haus in Berlin-Dahlem eröffnet

Der Pfarrer der Bekennenden Kirche, Martin Niemöller hat von 1931 bis zu seiner Verhaftung 1937 in dem Haus in Berlin-Dahlem gewohnt und gearbeitet.
Foto: Katja von Damaros
Das Martin Niemöller Haus in Berlin-Dahlem wurde zwei Jahre lang denkmalgerecht saniert.
Martin-Niemöller-Haus in Berlin-Dahlem eröffnet
Im ehemaligen Pfarrhaus Martin Niemöllers (1892-1984) in Berlin-Dahlem ist am Donnerstag ein Lern- und Erinnerungsort eröffnet worden.

Der evangelische Pfarrer Martin Niemö†ller
Das Gebäude an der Pacelliallee in Berlin-Dahlem, in dem der Pfarrer der Bekennenden Kirche von 1931 bis zu seiner Verhaftung 1937 gewohnt und gearbeitet hat, wurde zwei Jahre lang denkmalgerecht saniert. In den neu gestalteten Räumen sollen sich Schulklassen, Konfirmanden, Familien und Touristen zum Leben Niemöllers zur Zeit des Nationalsozialismus, zur Rolle der Dahlemer Gemeinde und zu Flucht und Deportation der Juden informieren können.

"Wir brauchen in diesen Zeiten genau das, was dieses Haus leistet", sagte der Berliner Bischof Markus Dröge laut Predigtmanuskript bei der Eröffnungsfeier. "Wir brauchen die Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, wir brauchen das Lernen der Zusammenhänge von Krieg und Frieden, und wir brauchen das entschiedene Handeln in unserer Gesellschaft, damit nie wieder Menschen in Deutschland wie in der Zeit des Nationalsozialismus ihre Würde und ihr Leben genommen wird."

Dröge sagte, die Evangelische Kirchengemeinde Dahlem sei über die Jahre ihrer eigenen Tradition treu geblieben. Mutige Menschen hätten in 30er Jahren und während des Zweiten Weltkrieges Menschen versteckt und in ihren Verstecken versorgt. "Das Engagement für die Bedrängten ist bis heute geblieben", so der Bischof. Wohnungen würden angemietet für Geflüchtete, Kirchenasyl geboten, Hilfe und Unterstützung bei der Integration geleistet.

Die Umgestaltung des Martin-Niemöller-Hauses hat den Angaben zufolge insgesamt 1,6 Millionen Euro gekostet und wurde zu 80 Prozent durch Fremdmittel finanziert. Die Planungen hatten 2011 und die Bauarbeiten 2016 begonnen. Das Gebäude war 1911 von Heinrich Straumer erbaut worden.