Bund und Land erinnern an Opfer des 17. Juni 1953

Bund und Land erinnern an Opfer des 17. Juni 1953
Mit Gedenkveranstaltungen ist am Sonntag in Berlin an den 65. Jahrestag des Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni 1953 erinnert worden. Bei der zentralen Gedenkfeier der Bundesregierung am Mahnmal des Volksaufstandes auf dem Friedhof Seestraße in Berlin-Wedding rief Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) zur Verteidigung von Demokratie und Menschenrechten auf.

"Wir stehen auch gegenüber der jungen Generation in der Pflicht zu vermitteln, wie hart errungen unsere demokratischen Freiheitsrechte sind und welche Gefahren für Demokratie und Menschenrechte von totalitären Ideologien ausgehen, in welchem Gewand auch immer sie daherkommen", erklärte Grütters. Die Zivilcourage der Aufständischen vom 17. Juni 1953, die den Machthabern im Streben nach Freiheit und Demokratie die Stirn boten, sollte lehren, sich als für die Demokratie Verantwortliche zu begreifen.

Erinnerung an SED-Diktatur gehört zum historischen Erbe

Grütters betonte weiter, die Erinnerung an die SED-Diktatur gehöre seit 1990 zum historischen Erbe des wiedervereinten Deutschlands. "Gerade weil wir uns heute glücklich schätzen, in einem freien und geeinten Deutschland zu leben, dürfen und werden wir jene nicht vergessen, die am 17. Juni 1953 nicht zuletzt auch für Freiheit und Demokratie zu Hunderttausenden auf die Straße gingen."

17. Juni bleibt wichtiger Tag in der Geschichte der Freiheit

Zuvor hatte Grütters gemeinsam mit Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) vor dem Bundesfinanzministerium am Bodendenkmal auf dem "Platz des Volksaufstands von 1953" einen Kranz niedergelegt. Müller erklärte, der 17. Juni sei und bleibe ein wichtiger Tag in der deutschen und der europäischen Geschichte der Freiheit. Was damals begann, habe 1989 mit dem Fall der Mauer vollendet werden können. Der Vorplatz am Bundesfinanzministerium an der Kreuzung von Leipziger Straße und Wilhelmstraße am damaligen Haus der Ministerien der DDR war 1953 einer der Brennpunkte der Proteste.



Bei dem Volksaufstand rund um den 17. Juni 1953 gingen nach Angaben der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur rund eine Million Menschen in mehr als 700 Städten und Gemeinden in der DDR auf die Straße. Gefordert wurden der Rücktritt der DDR-Regierung sowie freie und geheime Wahlen. Die Streiks und Demonstrationen wurden vom sowjetischen Militär niedergeschlagen. Schätzungen zufolge starben mehr als 50 Menschen, Hunderte wurden verletzt, bis zu 15.000 kamen in Haft.