Jetzt mal ernsthaft: Adventskalender-Empfehlungen

Jetzt mal ernsthaft: Adventskalender-Empfehlungen

Sie haben's überstanden. Einen Monat lang haben wir Sie mit den schrägsten, amüsantesten, schlampigsten und wasweißichesten Adventskalendern des Jahres versorgt. Das ist vorbei. Jetzt beginnt der Ernst des Lebens, also, der Advent. Morgen eigentlich erst – aber die Kalender fangen ja alle am 1. Dezember an. Darum wollen wir Ihnen heute ein paar Kalender vorstellen, die einfach schön, innovativ oder witzig sind. Bitteschön

Bachmichels Adventskalenderhaus

Was macht man mit einem alten Bauernhaus, das zufällig exakt 24 Fenster besitzt? Eigentlich logisch: Man engagiert eine Künstlerin, die für jedes dieser Fenster ein Bild gestaltet – und macht so aus dem eigenen Haus einen Adventskalender. Insofern habe ich Sie vorgestern belogen, als ich schrieb, der Schweinfurter Adventskalender sei der größte, den ich kenne. Dieser hier ist definitiv größer. (Oh je. Jetzt hab ich plötzlich einen Ohrwurm von diesem Lied „Aber der Herr ist immer noch größer, größer als ich denken mag“)

Jedes Jahr öffnet sich täglich ein neues Fenster, jedes Jahr haben die Bilder ein anderes Thema. Glücklich die, die in der Nähe von Andrea Juchem in Eppelborn wohnen. Aber auch im Internet sind die Bilder zu sehen – in ihrem Blog. Von den letzten Jahren gibt es Zusammenfassungen auf Youtube. Ich finde: Eine wunderbare Idee, absolut empfehlenswert!

In diesem Jahr wäre es beinahe nichts geworden mit dem Adventskalender. Andrea Juchem beschreibt in ihrem Blog das kleine „Adventswunder“, wie es zu guter Letzt doch noch einen gab. Lesenswert – wie übrigens ihr ganzer Blog, auch außerhalb der Adventszeit!

Lassen wir auch die Künstlerin Claudia Schramm zu Wort kommen. Sie schreibt:

Dieses Jahr bin ich wieder mit den Zeichnungen zum Adventskalender von Andrea Juchem betraut. Ich mag dieses Projekt so gerne, weil Andrea soviel Herzblut in die adventliche Ausgestaltung ihres Hauses steckt. Es ist ihr tiefstes Anliegen, anderen Menschen damit eine Freude zu machen und wer nicht vor Ort sein kann, bekommt ihr Engagement zumindest auf ihrem Blog zu lesen - es steckt eine große Menge Arbeit und Liebe in der alljährlichen Adventskalenderserie.

Die beiden Jahre 2009 und 2010 habe ich jeweils die Biblische Weihnachtsgeschichte und einen winterlichen Wald voller Tiere gezeichnet. Für das letzte Jahr war bereits das Thema Arche Noah angedacht, aber dann hat mir die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung gemacht, so dass Andrea letztes Jahr andere Illustrationen verwendet hat.

Dieses Jahr habe ich nun das geplante Thema vom Vorjahr aufgegriffen und die ganze dramatische Geschichte mit allen Begleitumständen werde ich auf meinem Blog veröffentlichen, sobald ich mit den Bildern fertig bin, denn noch sind nicht alle Illustrationen gezeichnet...

Andreas Haus ist ein wunderschönes altes Bauernhaus mit einer angebauten Scheune und der Zufall will es, dass es genau 24 Fensterscheiben sind, die dekoriert werden können. Das diesjährige Thema ist "Arche Noah" und es hat mir ganz besonders viel Freude gemacht, diese Menge an Tieren zu zeichnen und die wundervolle Schlussszene, die dann in den Tagen vor Weihnachten im Bogenfenster sichtbar werden wird.

####LINKS####Besonders reizvoll finde ich an diesem Auftrag, dass es mir wieder einmal die Möglichkeit gibt, mich mit einer biblischen Geschichte auseinanderzusetzen - und obwohl gerade ja die Geschichte der Sintflut zu den allerbekanntesten biblischen Geschichten zählt, entdecke ich in der Auseinandersetzung mit dem Stoff immer wieder Neues. Mir waren viele Details nicht mehr in Erinnerung, zum Beispiel, dass in der Geschichte auch ein Rabe eine Rolle spielt. Oder dass Noah ein wahrhaft biblisches Alter hatte, als er den Bau der Arche begann. Viele Gedanken gehen mir da so durch den Kopf, während ich an den Bildern zeichne und manchmal gelingt es mir auch, einen solchen Gedanken mit in das Bild einzubauen. Für mich ist die Arbeit an den Illustrationen zu Andreas Adventskalender eine seelische Bereicherung. Unbedingt.

Sieben Sekunden

Unsere bayerische Landeskirche ist auf Zack. Sagte ich glaube ich schon mal irgendwo. Und es gibt gleich zwei Einrichtungen, die sich auf unterschiedliche Weise um Internet-Auftritte und so was kümmern. Schon öfter vorgekommen in diesem Blog ist ja „vernetzte Kirche“, doch wir haben auch noch „P. Ö. P.“, das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publizistik mit dem pöppigen Namen. Die hatten eine wirkliche pöppige Idee: Jeden Tag ein kleiner Videoclip von gerade mal sieben Sekunden Länge – und trotzdem mit einem guten Impuls zur Adventszeit. Zu finden unter www.sieben-sekunden.de und, wie ich finde, wirklich empfehlenswert.

E-Adventsaktion

Ja genau. Vernetzte Kirche. Das sind unter anderem die mit den e-wie-evangelisch.de Domains. Da gibt es im Augenblick die Domain www.e-adventsaktion.de. Jeder kann über Twitter mit dem Hashtag #e_advent eigene Gedanken beitragen zum Thema „Ich bin gerne evangelisch, weil ...“
Am 24. Dezember öffnet dann übrigens die exakt 450. Domain in der e- Reihe mit einem Beitrag unseres Social-Media-Landesbischofs Bedford-Strohm.

Der gesündeste Adventskalender

Claudia Schramm machte mich auf diesen Kalender der Recklingshausener Gesundheitsberatung aufmerksam. Für jeden Tag auch hier: Ein kleiner Impuls, der das Leben schöner machen kann. Eine tolle Idee, finde ich. Auch, wenn mich die Herzchen links oben auf jeder Seite an diverse Zitate auf Facebook erinnern („und die Herzchen! Vergesst die verdammten Herzchen nicht!“)

Aber man kann sie ja wegschneiden. PDF zum Runterladen, Ausdrucken und Selberbasteln: http://www.gesundheitsberatung-recklinghausen.de/adventskalender.pdf

Und sonst so?

Vermutlich habe ich jetzt ziemlich genau 23 Millionen vierhundertachtundreißigtausendzweihundertvier Komma drei extrem wichtige Adventskalender unberücksichtigt gelassen. Aber wie wäre es damit: Gehen Sie doch einfach mal mit offenen Augen durch die Gegend. Was gibt es bei Ihnen so? Im „echten Leben“, aber auch online? Nutzen Sie die Kommentarfunktion, um uns von weiteren zu erzählen. Vielleicht wird diese Adventszeit durch manche der Kalender wirklich zu einer Zeit, in der wir ein wenig zur Besinnung kommen. Ich wünsche Ihnen eine frohe Adventszeit.

weitere Blogs

Ein mysteriöser Todesfall, das Mauern der Einheimischen und eine latente Homophobie begegnen einer lesbischen Pastorin bei ihrer Ankunft in einer ostdeutschen Kleinstadt. Aus der Großstadt bringt sie zudem ihre persönlichen Konflikte mit. Beste Zutaten für den Debütroman „In Hinterräumen“ von Katharina Scholz.
Nach 15.000 Kilometern und fünf Monaten ist Leonies Reise vorbei. Was bleibt? In ihrem letzten Blogbeitrag schaut sie auf ihre Erfahrungen zurück.

Vom Versuch nicht zu hassen. Biografische Streiflichter von gestern, das irgendwie auch heute ist.