Trauer über Zugunglück in Oberbayern

Markus Söder und Rettungskräften am Unglücksort bei Garmisch-Partenkirchen
© dpa/Angelika Warmuth
Ministerpräsident Markus Söder (Mitte) spricht mit Rettungskräften am Unglücksort bei Garmisch-Partenkirchen.
Betroffenheit und Gebete
Trauer über Zugunglück in Oberbayern
Nach dem schweren Zugunglück mit fünf Toten nahe Garmisch-Partenkirchen zeigten sich führende Kirchenvertreter betroffen. Sie beteten für die Opfer und Angehörigen. Ein Gedenkgottedienst für Familien und Einsatzkräfte ist am 11. Juni geplant.

Führende Kirchenvertreter haben mit großer Betroffenheit auf das schwere Zugunglück in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen reagiert. Er denke jetzt zuallererst an die Toten, die Verletzten und die Angehörigen, sagte der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm dem Evangelischen Pressedienst.

"Das Unglück trifft sie in einer Situation, in der sie sich auf das Pfingstwochenende oder zwei Wochen Pfingstferien gefreut haben." Diese Vorfreude sei nun jäh unterbrochen worden, für manche täten sich Abgründe auf. "Ich hoffe, dass sie spüren, wie viele Menschen jetzt an sie denken und Anteil nehmen an ihrem Leid. Ich bete für sie", sagte Bedford-Strohm.

Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx sagte, er sei "schockiert und traurig, dass bei diesem schlimmen Unfall Menschen aus der Mitte des Lebens gerissen, getötet oder teilweise schwer verletzt wurden". Im Gebet sei er "mit vielen anderen gemeinsam verbunden mit allen Opfern, Verletzten und Hinterbliebenen". Der Verlust, den die Angehörigen der Verstorbenen zu erleiden hätten, sei "schwer erträglich und mit Worten nicht begreifbar zu machen".

Dank an die Einsatzkräfte

Auch der evangelische Münchner Regionalbischof Christian Kopp äußerte seine Trauer. "Es ist so ein Unglück, wenn Menschen in einem so sicheren Verkehrsmittel zu Schaden kommen", sagte er auf epd-Anfrage. Es seien Kinder und Jugendliche im Zug gewesen, die sich auf die Ferien gefreut hätten. "Ich trauere um die Toten. Ich bitte für die Verletzten. Ich bete für die Trauernden und Hoffenden. Ich danke allen Einsatzkräften", sagte Kopp.

Mehrere Politiker aus Bundes- und Landespolitik waren am Freitag an den Unglücksort gereist, unter ihnen der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Heute will sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ein Bild von der Lage vor Ort machen.

Viele Schulkinder im Zug

In Garmisch-Partenkirchen soll es zwei Gedenkgottesdienste geben. Am 11. Juni werde es am Abend in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Partenkirchen einen ökumenischen Gedenkgottesdienst mit dem Münchner Erzbischof Reinhard Marx und dem Münchner evangelischen Regionalbischof Christian Kopp geben, sagte Martin Dubberke, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Garmisch-Partenkirchen. Bereits für Pfingstmontag sei in der Pfarrkirche ein gemeinsames Gebet geplant.

Bei dem schweren Unglück am 3. Juni in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen sind laut Polizei- und Behördenangaben fünf Menschen gestorben, unter ihnen wohl auch ein Schüler. Mehrere Dutzend Menschen sind verletzt, einige von ihnen schwer. Immer noch werden Menschen vermisst.

Der Zug mit insgesamt 140 Fahrgästen war aus bisher noch ungeklärten Gründen um die Mittagszeit entgleist. Viele Schülerinnen und Schüler saßen am letzten Schultag vor den Pfingstferien im Zug. Hunderte Rettungskräfte waren im Einsatz.

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