Sarkophage zurück in der Hohenzollerngruft

Sarkophage in der Hohenzollerngruft im Berliner Dom
epd-bild/Christian Ditsch
Nach der erfolgreichen Sanierung ziehen die Sarkophage wieder in ihre Gruft ein, allerdings neu sortiert.
Grablege im Berliner Dom
Sarkophage zurück in der Hohenzollerngruft
Die Särge der Hohenzollern-Familie im Berliner Dom sollen bald wieder zu sehen sein. Die Gruft ist nach Angaben des Berliner Doms die wichtigste dynastische Grablege Deutschlands.

Nach fast sechs Jahren Sanierungsarbeiten an der Hohenzollerngruft sind alle 91 Sarkophage wieder in die Grablege im Berliner Dom zurückgekehrt. Der mehrere Tonnen schwere Sarg des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1620-1688) aus schlesischem Marmor wurde am Mittwoch als erstes enthüllt. Die Rückführung der Särge aus ihrer Interimsstätte, einem Kunstdepot in Pankow, habe sechs Wochen gedauert.

Dompredigerin Christiane Münker sagte, mit dem neuen Gräberfeld gehe eine veränderte Raumführung einher. Die Sarkophage seien chronologischer angeordnet: "So gut sortiert wie jetzt waren sie wahrscheinlich noch nie." Familiäre Zusammenhänge könnten besser wahrgenommen werden. Die Hohenzollern waren seit dem späten Mittelalter eine europäische Dynastie, die in weiten Teilen des Kontinents agierte.

Berühmte Persönlichkeiten in der Gruft sind etwa König Friedrich I. (1657-1713) und seine Frau Sophie Charlotte (1688-1705). Nach ihrem Tod benannte Friedrich I. nicht nur das Schloss Charlottenburg in Berlin nach ihr, sondern sogar den ganzen Stadtteil. Auch Königin Elisabeth Christine (1715-1797), die als erste "Landesmutter" galt, fand dort ihre letzte Ruhe. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Hohenzollerngruft durch den Einsturz der Hauptkuppel des Doms stark beschädigt, einige Särge wurden nahezu vollständig zerstört.

Im Rahmen der Sanierung wurden unter anderem ein barrierefreier Zugang und neue Sanitäreinlagen eingebaut. Darüber hinaus erhielt die Grablege eine neue Klimatisierung, um die Särge langfristig zu erhalten. Auch sei in einigen Bereichen eine Fußbodenheizung eingebaut worden. Die Bauarbeiten seien allerdings noch nicht abgeschlossen. Mit rund 29 Millionen Euro werde die Sanierung deutlich teurer als geplant, ursprünglich wurden die Kosten auf 17,3 Millionen Euro geschätzt.

Die Hohenzollerngruft soll am 28. Februar mit einem kostenlosen "Tag der offenen Tür" wiedereröffnet werden. Am 1. März werde bei einem Festgottesdienst mit Gästen aus Kultur, Politik, Kirche und Gesellschaft gefeiert. Die Gruft war seit dem 1. März 2020 saniert worden.