Die Zitterpappel ist zum Baum des Jahres 2026 gekürt worden. Mit der Wahl des lateinisch Populus tremula genannten Gewächses rücke eine Baumart in den Fokus, die sinnbildlich für Widerstandskraft, Artenvielfalt und Erneuerung stehe, erklärte die Dr. Silvius Wodarz Stiftung am Mittwoch in Berlin.
Die Stiftung kürt seit 1989 den Baum des Jahres, um auf die ökologische, kulturelle und forstwirtschaftliche Bedeutung heimischer Baumarten aufmerksam zu machen.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßte die Wahl der Zitterpappel zum Baum des Jahres 2026. Nicola Uhde, BUND-Expertin für Waldpolitik, erklärte, damit sei eine heimische Baumart ausgewählt worden, der in Zeiten von Klimakrise und Artensterben eine größere Rolle als bisher zukommen sollte.
"Zitterpappeln sind echte Zukunftsbäume für Biodiversität und Klima, denen wir wieder mehr Raum geben sollten." Sie rief Waldbesitzer auf, natürlich vorkommende Zitterpappeln nicht zu entfernen, sondern sie aufgrund ihrer ökologischen Bedeutung mitwachsen zu lassen. Der BUND ist Mitglied im Kuratorium für den Baum des Jahres.
Für Wiederbewaldung geeignet
Mit der Wahl des Baumes des Jahres will die Stiftung das Bewusstsein für den Wert und Schutz von Bäumen in Wäldern, in Städten und in der Landschaft stärken. In Zeiten des Klimawandels sei die Zitterpappel ein Hoffnungsträger für die Wiederbewaldung und für stabile, vielfältige Mischwälder. Nach Stürmen, Bränden oder Kahlschlägen sei sie oft die erste Baumart, die zurückkehrt.
Leuchtendes Goldgelb im Herbst
Die Zitterpappel ist auch als Espe oder Aspe bekannt. Laut Stiftung ist sie in ganz Europa heimisch. Sie besiedelt offene Flächen, trägt zur Regeneration von Wäldern bei und bietet zahlreichen Tieren Lebensraum. Mehr als 60 Schmetterlingsarten nutzen sie als Futterpflanze. Auch viele Vogelarten profitieren von ihrem reichen Insektenangebot. Ihr Holz wird zur Herstellung von Papier, Sperrholz und Zündhölzern genutzt.
Die Zitterpappel wird zwischen 15 und 25 Meter hoch. Ihr Name leitet sich von dem typisch zitternden Laub ab. Wegen der seitlich abgeflachten Blattstiele reicht schon ein leichter Wind, um die Krone in Bewegung zu versetzen. Im Herbst verwandelt sich ihr Blätterkleid in ein leuchtendes Goldgelb.



