Umwelt-Bischöfin kritisiert Ministerin Reiche

Portrait derLandesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt
Theresa Lange/Nordkirche
Kristina Kühnbaum-Schmidt ist Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und Beauftragte der EKD für Schöpfungsverantwortung
Energiewende
Umwelt-Bischöfin kritisiert Ministerin Reiche
Die evangelische Umwelt-Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat Aussagen von Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) zur Energiewende kritisiert. "Die vordergründige Forderung nach Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit ist keine Entschuldigung für ein Verschlafen der Klimaziele, sondern verkennt den engen Zusammenhang von Klima, Frieden und sozialer Gerechtigkeit", sagte die Beauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Schöpfungsverantwortung und Leitende Geistliche der Nordkirche laut Manuskript am Mittwochabend in Heidelberg.

"Die Klimakrise ist ein Weckruf, der nicht ungehört verhallen darf", erklärte Kühnbaum-Schmidt laut der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.

Sowohl vorgesehene Einsparungen im Haushalt des Entwicklungsministeriums als auch die jüngsten Äußerungen der Ministerin anlässlich des Monitoringberichts zur Energiewende erweckten den Eindruck, dass die Bundesregierung die Dringlichkeit von Maßnahmen gegen die Klimakrise in humanitärer wie ökonomischer Hinsicht klar unterschätze, sagte die Landesbischöfin auf einer Tagung an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg.

Reiche hatte erklärt: "Die Energiewende steht an einem Scheideweg. Damit sie gelingt, müssen Verlässlichkeit, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Kostentragfähigkeit des Energiesystems für unseren Wirtschaftsstandort ins Zentrum rücken." Das Wirtschaftsministerium hatte in einem Monitoringbericht zur Energiewende zehn Schlüsselmaßnahmen unter anderem für bezahlbare Energie entwickelt.