Wie die Behörde am Dienstag (19. August) in Naumburg mitteilte, wirft sie dem 50-Jährigen aus Saudi-Arabien unter anderem vollendeten Mord an sechs Personen vor, darunter ein neunjähriger Junge. Außerdem beschuldigt sie den Mann des versuchten Mordes in 338 Fällen und der gefährlichen Körperverletzung in 309 Fällen.
Am 20. Dezember 2024 war A. mit einem Auto ungebremst durch eine Budengasse auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Bei dem Täter handelt es sich um einen seit 2006 in Deutschland lebenden Mann aus Saudi-Arabien, der zuletzt in Bernburg bei Magdeburg als Arzt arbeitete. Der Mann war in den sozialen Netzwerken als aggressiver Islamkritiker und AfD-Sympathisant aufgefallen. Er sitzt in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft hält A. für hinreichend verdächtig, den heimtückischen Anschlag aus niedrigen Beweggründen begangen zu haben. Er habe offenbar aus Unzufriedenheit und Frustration über den Verlauf und den Ausgang einer zivilrechtlichen Streitigkeit sowie der Erfolglosigkeit diverser Strafanzeigen gehandelt.
"Der menschenverachtende Anschlag von Magdeburg macht uns fassungslos", hieß es unmittelbar nach der Tat in einer gemeinsamen Erklärung der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, und des Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing. "Unsere Gedanken und Gebete sind in diesen Stunden in Magdeburg."
Auch evangelisch.de Pastor Frank Muchlinsky verfasste ein Vaterunser für Magdeburg. evangelisch.de Bloggerin Bettina Schlauraff war unmittelbar als Augenzeugin und Helferin in Magdeburg dabei. Für sie stand an diesem Tag die Welt still.
Das Landgericht Magdeburg muss nun über die Eröffnung eines Hauptverfahrens entscheiden. In ihrer Anklage zur Schwurgerichtskammer des Landgerichts hat die Generalstaatsanwaltschaft nach eigenen Angaben unter anderem 410 Zeugen, 5 Sachverständige und 33 "Augenscheinsobjekte", also Videoaufzeichnungen, Fotos oder Skizzen, aufgeführt.
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