Fünf Tipps, um Obdachlosen bei Hitze zu helfen

Eine Mitarbeiterin der Berliner Bahnhofsmission mit einem Tablett voller Schorle
epd-bild/Hans Scherhaufer/Hans Scherhaufer
Kein Tropfen auf den heißen Stein: Eine Mitarbeiterin bereitet in der Berliner Bahnhofsmission Schorle vor.
Das kannst Du tun
Fünf Tipps, um Obdachlosen bei Hitze zu helfen
Über 30 Grad – Gefahr für Obdachlose: Bei großer Hitze sind Menschen ohne Wohnung besonders gefährdet. Die Diakonie erklärt, wie wir alle im Alltag helfen können – und warum manchmal kleine Gesten einen großen Unterschied machen.

Wenn das Thermometer wieder auf über 30 Grad Celsius klettert, sind obdachlose Menschen auf dem Land und in den Städten besonders gefährdet. Weil sie kaum einen Ort haben, an dem sie sich zurückziehen können, drohen ihnen gesundheitliche Schäden. Die Diakonie ruft dazu auf, bei großer Hitze besonders auf Menschen ohne Wohnung zu achten. Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke von der Diakonie in Niedersachsen hat fünf Tipps für den Alltag:


•    WASSER ANBIETEN: Fragen Sie höflich, ob jemand etwas zu trinken braucht. Eine Flasche Wasser kann Leben retten.


•    SCHATTENPLÄTZE EMPFEHLEN: Weisen Sie auf schattige Orte oder kühlere öffentliche Gebäude hin, etwa Bibliotheken oder Kirchen.


•    NICHT WEGSEHEN: Zeigen Sie Mitgefühl, sprechen Sie Menschen freundlich an. Viele sind dankbar für Aufmerksamkeit und ein kurzes Gespräch.


•    AUF NOTLAGEN ACHTEN: Wenn jemand desorientiert wirkt oder reglos in der Sonne liegt, rufen Sie im Zweifel den Notruf (112).


•    HILFSMITTEL SPENDEN: Wer mag, kann Hilfsmittel gegen Hitze für obdachlose Menschen spenden. Besonders gefragt sind Sonnencreme, Sonnenhüte, leichte Kleidung, nährstoffreiche Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel gegen Dehydration sowie Sommerschlafsäcke und Isomatten. Wohlfahrtsverbände wie Diakonie und Caritas nehmen die Spenden entgegen und leiten sie an obdachlose Menschen weiter.


Eine besondere Herausforderung sei die Situation obdach- und wohnungsloser Menschen im ländlichen Raum, betont die stellvertretende Vorsitzende des Evangelischen Fachverbands Wohnung und Existenzsicherung, Andrea Picker. Weil die Ortskerne weit auseinanderlägen und die Infrastruktur oft nicht ausreiche, sei die Hilfe hier schwieriger als in den Städten. "Deshalb ist es essenziell, dass es aufsuchende Sozialarbeit gibt, die die Beratung und Versorgung der Menschen sicherstellt." Picker ist Geschäftsführerin des Herbergsvereins für wohnungslose Menschen in Winsen an der Luhe bei Hamburg.

Von den Städten fordert die Diakonie, klimatisierte Einrichtungen wie Ämter, Bibliotheken und Museen tagsüber für hitzegefährdete Menschen zugänglich zu machen. Zusätzlich sollten auf öffentlichen Plätzen und in Parks temporäre Schattenspender installiert werden, zum Beispiel durch große Sonnensegel oder Zelte. Auch sei es geboten, mehr öffentliche Trinkbrunnen bereitzustellen, mobile Wasserstationen zu installieren sowie Wasserflaschen in öffentlichen Gebäuden kostenlos zur Verfügung zu stellen.