Die aej reagiert mit ihren Beschlüssen auf die wachsende Bedrohung demokratischer Strukturen, die Zunahme rechtsextremer Gewalt und auf gezielte Angriffe gegen kirchliche und jugendverbandliche Akteur:innen, heißt es in der Presseerklärung von Dienstag (25. November).
Mit ihrem Beschluss zu "Widerstandsfähigen Strukturen" lege sie die Grundlage für ein deutliches Bekenntnis zu Demokratie und christlichen Werten, heißt es weiter. Bis 2026 soll der Vorstand dazu einen Unvereinbarkeitsbeschluss entwickeln, der festhält, dass rechtsextreme, rechtspopulistische oder menschenfeindliche Positionen nicht mit der Arbeit der aej vereinbar seien. Damit würde verbindlich, dass Mitarbeitende und entsandte Vertreter:innen diese Grundsätze tragen und vertreten müssen. Grundlage sind Christliche Werte wie Nächstenliebe, gleiche Würde aller Menschen, Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Auch die Mitgliedsverbände sollen eigene Regelungen dazu finden.
Rechtsextreme Positionen besser kontern
Unter dem Titel "Bildung ist Haltung – Jugend stark machen" schreiben die Jugendlichen fest, dass sie die Fähigkeit junger Menschen, rechtsextremen Positionen argumentativ zu begegnen, stärken wollen. Auch die Demokratie in der evangelischen Jugendarbeit soll erlebbar bleiben. Bis zur Mitgliederversammlung 2026 möchte der Verein dafür eine zentrale Plattform aufbauen, auf der Materialien, Best-Practice-Beispiele und Bildungsangebote gebündelt werden, um so Diskursräume zu öffnen und die Sprachfähigkeit junger Menschen zu fördern.
Im Bereich der Medienbildung und Jugendpolitik im Netz liegen die Schwerpunkte auf der digitalen Sicherheit, der Medienkompetenz und dem Umgang mit Hass im Netz. Die aej will, so fasst es der Beschluss zusammen, Weiterbildungen und Module für Hauptberufliche und Ehrenamtliche entwickeln und bündeln, um rechtsextreme Inhalte zu erkennen, mit digitaler Hetze umzugehen und sicher online zu agieren. Zugleich wird mit Blick an die Politik ein sichereres Netz, bessere Regulierung sozialer Medien und konsequente Strafverfolgung von Hasskriminalität vonseiten der evangelischen Jugend gefordert.
Auch die strukturellen Unterstützungsangebote für Betroffene rechtsextremer Gewalt sollen gestärkt werden. Unter dem Schlagwort "aktiv helfen" will die aej prüfen, ob bestehende Versicherungsleistungen rechtliche Schritte abdecken, heißt es in der Pressemitteilung. Gegebenenfalls wolle sich die aej für deren Erweiterungen stark machen. Daneben soll eine umfassende Übersicht über staatliche, kirchliche und seelsorgerische Ansprechstellen entstehen.
"Mit den vier Beschlüssen setzen wir ein deutliches Zeichen: Wir stärken unsere Strukturen, wir investieren in Bildung, wir vermitteln Medienkompetenz und wir schaffen konkrete Unterstützung für Menschen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. Diese Maßnahmen greifen ineinander und machen klar, dass wir christliche Werte und die demokratische Grundordnung aktiv verteidigen. Die Evangelische Jugend übernimmt Verantwortung – für junge Menschen, für unsere Engagierten und für eine offene, vielfältige Gesellschaft", erklärt der aej-Vorsitzende Hansjörg Kopp.
"Angriffe auf unsere Engagierten sind kein Einzelfall", mit diesem Beschluss will die aej ihre Solidarität mit allen Personen betonen, die in kirchlichen oder evangelischen Kontexten angegriffen, diffamiert oder bedroht werden. aej-Generalsekretärin Dr. Annika Schreiter betont: "Unsere Engagierten erleben zunehmend Anfeindungen – online wie offline. Wir lassen sie damit nicht allein. Die aej wird Schutz, klare Verfahren und verlässliche Strukturen schaffen. Gleichzeitig investieren wir in Bildung, Medienkompetenz und politische Sprachfähigkeit junger Menschen. Das ist unser Auftrag aus dem Evangelium und unsere Verantwortung für die Demokratie."
evangelisch.de hat für Sie eine Argumentationshilfe in Bezug auf Vorurteile der Migration zusammengestellt: "So kontern Sie Vorurteile gegen Geflüchtete"




