"Kriegsdienstverweigerung ist kein Rückzug, sondern ein Ausdruck von Mut, Verantwortung und geistlicher Reife", sagte Rehm, der auch dem Vorstand der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) angehört, am Dienstag in Speyer. "Wer Nein sagt zur Gewalt, bekennt sich zum Leben." Friedensorganisationen rufen am Donnerstag (15. Mai) zum Internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerung auf.
Rehm warnte mit Blick auf die gesellschaftliche Debatte vor einer Rückkehr zur Wehrpflicht und einer politischen Rhetorik der "Kriegstüchtigkeit". Dies führe zu einer schleichenden Relativierung der Gewissensfreiheit und einem gesellschaftlichen Klima, das Gewissensentscheidungen als Schwäche diffamiere.
Das Recht, den Kriegsdienst aus Gewissensgründen zu verweigern, sei grundgesetzlich ohne Einschränkungen garantiert.
"Als evangelische Kirche sind wir dem Gedanken des gerechten Friedens verpflichtet. Friedensbildung und Gewissensreflexion gehören für uns zu den Kernaufgaben kirchlicher Bildungsarbeit", sagte Rehm. Der Schutz von Kriegsdienstverweigerern und Deserteuren aus Russland, Belarus und der Ukraine sei nötig. "Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht, gerade auch im Krieg. Diese Menschen verdienen Asyl, Anerkennung und Solidarität", sagte der Friedensbeauftragte.
Die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz bietet Beratung, Materialien und Bildungsangebote rund um das Thema Kriegsdienstverweigerung für Jugendliche, Eltern, Pädagogen, Kirchengemeinden und andere Interessierte an. Eine neue Broschüre der EAK "Wehrdienst oder Kriegsdienstverweigerung? Finde Deinen Weg" richtet sich insbesondere an junge Menschen. Weitere Informationen und Materialien finden Sie hier.