Erstes Projekt: eine Broschüre zu §218

Broschüre von "wokidoki"
PR
In dieser Broschüre für Kirchengemeinden sind Hintergründe für eine mögliche Streichung des §218 zusammenstellt.
Gemeinnütziges Kommunikationsbüro
Erstes Projekt: eine Broschüre zu §218
Hamburger Kreative starten gemeinnütziges Büro für Kampagnen mit Vermittlungspotential. Erstes Projekt: Eine Broschüre für Kirchengemeinden zum Paragrafen 218.

Nachdem die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) sowie die Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD) sich im Oktober 2023 für die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen aussprachen, gab es aus der konservativen Presse und innerkirchlich starken Gegenwind. Das neu gegründete gemeinnützige Kommunikationsbüro "wokidoki" produzierte deshalb jetzt eigenständig eine Broschüre für Kirchengemeinden, in der Hintergründe für eine mögliche Abschaffung des §218 aus Theologie, Medizin, Rechtswissenschaft und Politik zusammenstellt sind. Gemeinden und Privatpersonen sowie Schulen können die Broschüre zum Selbstkostenpreis bestellen und als Diskussionsgrundlage nutzen, um sich eine eigene Meinung zu bilden.
 
EFiD bewirbt die Broschüre über ihren eigenen bundesweiten Verteiler und ihre Mitgliedsverbände in Deutschlands in rund 14.000 evangelischen Gemeinden. Angelika Weigt-Blätgen, Vorsitzende des Präsidiums der Evangelischen Frauen in Deutschland: "Wir begrüßen sehr, dass 'wokidoki' mit der vorliegenden Broschüre Bildungsmaterial vorlegt, das zur breiten Debatte über die komplexen Fragen rund um die Diskussion zur Streichung des §218 aus dem Strafgesetzbuch beitragen kann." Der Polarisierung in "woke" und "rechts" müde, möchte das Büro Gespräche anregen und Debatten ermöglichen, ohne erhobene Zeigefinger und mit Gehör für konservative Sorgen und Gegenstimmen. Weitere Themen könnten Sexismus und Rassismus sein, heißt es seitens der Kommunikationsagentur.
 
Gründerin und Geschäftsführerin von "wokidoki", Stevie Schmiedel, ist auch Gründerin und ehemalige Geschäftsführerin von "Pinkstinks", einer feministischen Organisationen in Deutschland. Ein Beirat von Kreativen berät sie, neue Ansätze für Kommunikationskampagnen zu entwickeln, die der Polarisierung in Deutschland entgegenwirken sollen. Darunter ist Simon Urban, der gemeinsam mit Juli Zeh den Nummer-eins-Bestseller "Zwischen Welten" schrieb, in dem die Polarisierung in Deutschland anhand zweier per Mail und Messenger streitender Freunde beschrieben wird. "Gerade im Superwahljahr 2024 ist es wichtig, dass wir Blasenbildung entgegenwirken und wieder analog und vor allem differenziert und respektvoll miteinander diskutieren", sind sich Schmiedel und Urban einig. Weitere Kreative im Beirat sind die Werbeprofis Nina Puri, Sabine Cole, Heiko Notter und Robert Müller. Markus Abele, mit dem Schmiedel schon viele erfolgreiche Bildungsmaterialien für "Pinkstinks" schuf, gestaltete die Broschüre.
 
Die Debatte um §218 soll im Frühjahr im Bundestag stattfinden. Bis dahin, findet Schmiedel, sollte die Bevölkerung mehr Informationen erhalten, damit es in den sozialen Netzwerken und im Wahlverhalten "nicht so sehr knallt." Sogenannte "Lebensschützer" berufen sich oft auf das christliche Tötungsverbot. "Dass schon die Bibel Fötus und juristische Personen verschieden wertete, können sie nun bei uns nachlesen – und trotzdem Mitgefühl für potentielle Väter finden, die weibliche Entscheidungen zur Abtreibung akzeptieren müssen."