Fasten: Welches Vorurteil Ralf Meister nicht mag

Ralf Meister
epd-bild/Jens Schulze
Ralf Meister, Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirchen Hannovers.
7 Wochen ohne
Fasten: Welches Vorurteil Ralf Meister nicht mag
Landesbischof Ralf Meister ist der Schirmherr der Fastenaktion "7 Wochen ohne". Das Fastenmotto "Komm rüber! Sieben Wochen ohne Alleingänge" sei für ihn ein Volltreffer: "Ich liebe beide Welten, den einsamen Spaziergang wie das große Fest." Wir haben ihm drei Fragen gestellt und erfahren, mit welchem Vorurteil er am liebsten aufräumen würde.

evangelisch.de: Was ist Ihnen beim Fasten persönlich am wichtigsten?

Ralf Meister: Fasten hat für mich mit meiner inneren Haltung tun: Was ist mir wirklich wichtig in meinem Leben? Was brauche ich unbedingt? Was behalte ich nur aus Gewohnheit bei, obwohl es mich eigentlich belastet oder hindert? Der Verzicht auf Äußerlichkeiten ist dann bloß Mittel zum Zweck, um auf die innere Haltung zu kommen.

Welche Vorurteile würden Sie am liebsten aus dem Weg räumen?

Meister: Fasten ist keine Sieben-Wochen-Diät! Klar, es hat wahrscheinlich auch einen positiven Effekt auf meine Gesundheit, wenn ich sieben Wochen auf Süßigkeiten, vor allem auf Kekse und Eis verzichte oder keinen Alkohol trinke. Aber Fasten ist mehr: Ich unterbreche meine alltäglichen Gewohnheiten, um mir darüber klar zu werden, was mein Leben wirklich ausmacht – und was eben auch nicht.

Was ist der schönste Effekt für Sie beim Fasten?

Meister: Es geht mir darum, ganz bewusst sieben Wochen lang meine Gewohnheiten zu hinterfragen: Das, was ich ohne großes Nachdenken jeden Tag tue. Und dann komme ich dem auf die Spur, was ich wirklich brauche in meinem Leben. Ich kann Ballast abwerfen und neue Wege entdecken – das tut mir gut.