UEK stimmt für langfristige Integration in die EKD

Der Vorsitzende der Vollkonferenz und des Präsidiums der UEK, Kirchenpräsident Volker Jung
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Der Beschluss bedeute nicht die Auflösung der UEK, die Grundordnung bleibe bis zum Ende der Amtsperiode in Kraft, erläuterte der UEK-Vorsitzende und Kirchenpräsident Volker Jung.
Beschluss der Vollkonferenz
UEK stimmt für langfristige Integration in die EKD
Die Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) hat über eine weitgehende Integration in die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) beraten.

Bis heute gibt es innerhalb der evangelischen Kirche in manchen Fragen und Herangehensweisen theologische Unterschiede. Historisch gewachsen sind deswegen selbstständige, konfessionelle Bünde. Einer davon will sich jetzt verschlanken.

Innerhalb der evangelischen Kirche gibt es eine strukturelle Veränderung. Mit großer Mehrheit stimmte die Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) am Montag in Magdeburg dafür, ihren konfessionellen Bund bis 2027 weitgehend in den Amtsbereich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zu integrieren. Das sei eine wichtige strukturelle Veränderung, die von Formalia entlaste, erläuterte der UEK-Vorsitzende, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung.

Die Vollkonferenz wird damit künftig nicht mehr wie bislang jährlich tagen, wie Jung weiter erklärte. Es werde ein Konvent gebildet, in dem theologische Fragen beraten werden sollen. Die konfessionelle Pluralität innerhalb der evangelischen Kirche bleibe damit erhalten. Eine Auflösung der UEK zum jetzigen Zeitpunkt bedeutet der Beschluss Jung zufolge ohnehin nicht. Zum Ende der Amtsperiode 2027 werde die Vollkonferenz nochmals zusammenkommen, um endgültig über die Integration in die EKD zu beraten. Auch bis dahin könne die Vollkonferenz einberufen werden, wenn dies notwendig werde.

Die UEK ist ein Zusammenschluss von zwölf Landeskirchen, zu denen etwa zehn Millionen Christinnen und Christen gehören. Diese überwiegend unierten Kirchen gingen aus dem Zusammenschluss reformierter und lutherischer Kirchen im 19. Jahrhundert in Preußen und anderen deutschen Ländern hervor. Die Vollkonferenz ist das höchste Gremium der UEK. Sie tagt bislang parallel mit der Synode der EKD, die derzeit in Magdeburg stattfindet.

Das Gegenüber der UEK ist die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD), der sieben lutherische Landeskirchen angehören. Dieser konfessionelle Bund will seine Selbstständigkeit nicht aufgeben. Die VELKD beziehe ihre Existenzberechtigung nicht aus dem Gegenüber, sagte der Präsident der VELKD-Generalsynode, Matthias Kannengießer. Solange der Bund durch die in der VELKD vertretenen Gliedkirchen so getragen werde, werde die Arbeit fortgesetzt, betonte er.

Die Vollkonferenz der UEK stimmt seit 2007 alle sechs Jahre über das Fortbestehen der UEK ab. 2019 hatte die Vollkonferenz in Dresden für eine Verlängerung ihrer Amtszeit bis 2027 gestimmt. Nun könnte es die letzte Amtszeit sein. Die Entscheidung in Magdeburg fiel mit 82 Ja-Stimmen und einer Nein-Stimme.

Die Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) mahnte indes bei ihrer Tagung am Montag mehr kirchlichen Einsatz für den Klimaschutz an. Die Synodalen forderten die sieben Gliedkirchen und die Tagungshäuser der VELKD auf, "sich beharrlich und entschieden weiter für Klimagerechtigkeit zu engagieren", heißt es in einer Entschließung.

Die Verantwortung der Kirchen für den Klimaschutz wird am Dienstag auch bei der EKD-Synode beraten. Für Montagnachmittag stand das derzeit in der evangelischen Kirche kontrovers diskutierte Thema Friedensethik auf der Tagesordnung der EKD-Synode. Zudem sollte über den Haushalt der EKD beraten werden.