Schuster: Das christlich-jüdische Verhältnis war noch nie so gut

Josef Schuster
©1700 Jahre juedisches Leben in Deutschland/epd-bild/Melanie Grande
Ein Treffen zwischen Schuster und Bedford-Strohm fand wegen der Corona-Pandemie online statt. Beide Delegationen verabredeten aber, den Austausch zwischen dem Rat der EKD und dem Zentralrat der Juden regelmäßig fortzusetzen.
Schuster: Das christlich-jüdische Verhältnis war noch nie so gut
Präsident des Zentralrats traf Bedford-Strohm
Das christlich-jüdische Verhältnis ist nach Ansicht des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, so gut wie noch nie zuvor. "Jahrhundertelang wurde Antijudaismus in Kirchen gepredigt. Inzwischen ist dies lange überwunden, und die Kirchen sind Partner im Kampf gegen Antisemitismus."

Schuster sagte anlässlich turnusmäßiger Gespräche zwischen dem Präsidium des Zentralrats und dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Donnerstag in Berlin: "Das christlich-jüdische Verhältnis war nie so gut wie heute." Gemeinsam wolle man sich für demokratische Grundrechte wie die Religionsfreiheit und den Schutz von Minderheiten einsetzen, gerade im Super-Wahljahr.

Der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, verurteilte den Anstieg antisemitischer Straftaten. "Wenn Jüdinnen und Juden in Deutschland Ziel von Hass und Gewalt werden, und Synagogen Ziel brutaler Terroranschläge werden, dann mischen sich bei mir Gefühle von Ohnmacht und großer Trauer mit Abscheu und Zorn", sagte der bayerische Landesbischof. Es sei unerlässlich, dass sich die Religionen gemeinsam mit der Zivilgesellschaft in einer möglichst breiten Allianz für jüdisches Lebens solidarisch starkmachten und im Kampf gegen Judenfeindschaft engagierten.

Das Treffen, an dem Schuster und Bedford-Strohm teilgenommen hatten, fand wegen der Corona-Pandemie online statt. Beide Delegationen verabredeten demnach, den Austausch zwischen dem Rat der EKD und dem Zentralrat der Juden regelmäßig fortzusetzen.

Schuster und Bedford-Strohm waren im August 2020 mit einer gemeinsamen Delegation in das ehemalige nationalsozialistische Konzentrationslager Auschwitz gereist, um dort der Opfer der Schoah zu gedenken. Es war das erste Mal, dass ein EKD-Ratsvorsitzender Auschwitz besuchte.