Stadtdekan versichert: Nürnberger Lorenzkirche wird nicht verschandelt

Portal der evangelischen Kirche St. Lorenz in Nürnberg
© epd-bild / Norbert Neetz
Die Neugestaltung des Eingangs der Nürnberger Lorenzkirche haben "derzeit den Stand allenfalls einer Vorplanung", so der Stadtdekan.
Stadtdekan versichert: Nürnberger Lorenzkirche wird nicht verschandelt
Die lebhaft diskutierte Neugestaltung des Eingangs der Nürnberger Lorenzkirche ist noch keine beschlossene Sache. Mit dieser Feststellung hat am Mittwoch der evangelische Nürnberger Stadtdekan Jürgen Körnlein auf eine Resolution von über 50 Kunsthistorikern, Kirchenbaumeistern und Denkmalpflegern aus ganz Deutschland reagiert. "Eine Verschandelung der Lorenzkirche wird es nicht geben", versicherte Körnlein.

Erste Entwürfe zu einer Neugestaltung des Eingangsbereichs hatten ein lautes öffentliches Echo hervorgerufen. Zwischen der Kirchengemeinde und der Landeskirche bestehe "völlige Übereinstimmung" darin, dass der diskutierte Vorschlag "aus architektonisch-konzeptionellen, denkmalschützerischen und funktionalen Gründen so nicht realisierbar ist", stellte Körnlein klar. Die Resolution, die unter anderem an die Landeskirche, den bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und die Kirchengemeinde gerichtet ist, beziehe sich nicht auf den aktuellen Planungsstand. Die Überlegungen hätten derzeit den Stand "allenfalls einer Vorplanung", so der Stadtdekan. Man arbeite "ergebnisoffen" an einer Lösung. Über ihre Homepage versucht die Kirchengemeinde seit ein paar Wochen mit einem "Faktenfuchs" Interessierte auf dem Laufenden zu halten.

Die Kirchengemeinde St. Lorenz hatte im Dezember 2020 Entwürfe vorgestellt, nach denen das Westportal geöffnet werden soll. Es wurde ein mehrgeschossiger Einbau vorgestellt, in den Souvenirverkauf, Empfang, Räume für die Mitarbeitenden und per Aufzug erreichbare Lager- und Technikräume untergebracht werden sollten.

Wissenschaftler und Bauexperten befürchten in ihrer jetzt verschickten "Resolution zur Ablehnung eines mehrgeschossigen Einbaus in das Langhaus der Lorenzkirche Nürnberg", dass das Raumbild "dramatischen Schaden" nehmen könnte. Sie halten es für unrealistisch, eine zwölf Meter hohe Konstruktion ohne Eingriffe in das Mauerwerk in die gotische Kirche zu stellen. Befürchtet wird außerdem, dass Kunstwerke, die sich seit Jahrhunderten an ihrem Standort befänden, versetzt werden müssten.